Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Neueste Forschungen belegen: Klimawandel beeinflusst die Erdrotation

Graphic of earth seen from space

Eine neue Studie der NASA bringt interessante Wechselwirkungen zwischen dem Klimawandel und der durchschnittlichen Länge der Tage auf der Erde auf den Tisch.

Wie hängen Erdrotation und Klimawandel zusammen? Welche Veränderungen bewirkt die globale Erwärmung? Kann der Klimawandel die Länge der Tage auf der Erde beeinflussen und (falls ja) in welchem Ausmaß? Eine Studie, an der auch die NASA maßgeblich beteiligt war, hat nun die Daten von einem Zeitraum von 120 Jahren ausgewertet. Die Resultate bestätigen die Ergebnisse einer anderen Studie, die ebenfalls zu dem Schluss kam, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Geschwindigkeit der Erdrotation gibt. Im ungünstigsten Fall könnte der Klimawandel sogar einen stärkeren Einfluss auf die Rotationsgeschwindigkeit haben, als derzeit von den durch die Anziehungskraft des Mondes verursachten Gezeiten ausgeht. Sie machen aktuell eine Verlängerung der Tage um rund 2,4 Millisekunden pro Jahrhundert aus.

Wie hat sich die Erdrotation durch den Klimawandel verändert?

Nach den Schlussfolgerungen aus beiden Studien führen die Folgen des globalen Klimawandels dazu, dass die Tage im Schnitt pro Jahrhundert um 1,33 Millisekunden länger werden. Negativszenarien gehen davon aus, dass die Verlängerung pro Jahrhundert auf bis zu 2,62 Millisekunden anwachsen können. Noch hat das keine Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und die Menschheit. Dennoch ist es interessant, die dafür verantwortlichen Faktoren genauer zu untersuchen.
Dazu gehören einerseits Prozesse, die im Erdinneren ablaufen. Hinzu kommen Masseverschiebungen, die von der Plattentektonik und den daraus resultierenden Erdbeben verursacht werden. Andererseits verursacht der Klimawandel erhebliche Masseverschiebungen. Ein Beispiel ist das Abschmelzen der Eisschilde auf den Polkappen. Sie werden dadurch leichter. Durch das Abfließen des Wassers in Richtung Äquator kommt es zu erheblichen Veränderungen in der Gewichtsverteilung. Zu den Folgen gehören Verschiebungen der Erdachse. Das wurde über umfangreiche Satellitenmessungen sowohl im Rahmen der Studien als auch bei anderen wissenschaftlichen Erdbeobachtungen inzwischen mehrfach bestätigt. Sie weisen Verschiebungen um bis zu zehn Metern aus.

Was hat noch Auswirkungen auf die Rotation der Erde?

Es sind nicht nur die deutlich sichtbaren Folgen des Klimawandels, von denen die Erdrotation beeinflusst wird. Die durch die globale Erwärmung verursachte Erhöhung der Temperatur der Ozeane und der als Folge steigende Meeresspiegel bewirken ebenfalls Masseverschiebungen durch die Überflutung zusätzlicher Gebiete. Auch die Veränderungen der Grundwasserpegel haben Auswirkungen auf die Masseverteilung und dadurch wiederum auf die Erdrotation. Zu den Gründen der Verlangsamung der Rotationsgeschwindigkeit der Erde gehört die Veränderung der Form. Die Polbereiche werden flacher und der äquatornahe Umfang wächst. Die Wissenschaftler vergleichen das mit dem physikalischen Effekt, den Eiskunstläufer/-innen ausnutzen, um ihre Drehgeschwindigkeit bei Pirouetten gezielt zu kontrollieren.

Quelle: NASA

About Author