Dass die Filmindustrie permanent im Fokus von Hackern steht und durch die Attacken erheblicher Schaden angerichtet werden kann, hatten die Angriffe auf Sony Pictures im Herbst 2014 bewiesen. Ein Jahr später zeigen die Ergebnisse einer Umfrage, dass auch andere Studios einen deutlichen Anstieg der Hackeraktivitäten verzeichnen. Dabei zeichnet sich ein gefährlicher Trend ab: Immer öfter sind offenbar auch Angestellte der Studios an den Machenschaften der Hacker beteiligt. Bejahten im Jahr 2015 noch 38,2 Prozent der befragten Studioinhaber in Hollywood diese Frage, waren es im Jahr 2016 bereits 45,1 Prozent.
Piratenplattformen stehen bei den Hackern ganz oben
Noch deutlicher fällt die Steigerung bei den von Dritten gestohlenen und auf Piratenplattformen veröffentlichten Inhalten von Filmen und Serien auf. Davon waren im Jahr 2015 rund 29,6 Prozent aller Studios betroffen. Im Jahr 2016 gaben 46 Prozent der befragten 319 Studioinhaber an, dass sie auf diese Weise attackiert wurden. Bei den Studios hat das offenbar ein Umdenken bei ihren Sicherheitskonzepten bewirkt. 2014 glaubten noch 85,4 Prozent der Befragten, dass die Netzwerke ihrer Studios sicher vor Hackerangriffen sind. Im Jahr 2015 waren nur noch 69,8 Prozent von der Wirksamkeit ihrer Sicherheitsmaßnahmen überzeugt. Deshalb wurden auch die Investitionen in die Sicherheit der Netzwerke deutlich erhöht. Gaben die Studios 2014 noch insgesamt 3,6 Millionen Dollar aus, betrug diese Summe 2015 nach der Studie der PwC-US Advisory bereits rund 4,5 Millionen Dollar.
Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle steigt rasant an
Aus den letzten zwölf Monaten vor der 2015er Befragung wurden von den Studioinhabern mehr als 6.000 sicherheitsrelevante Vorfälle berichtet. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2014 eine Steigerung von etwa 17 Prozent. Mark Lobel, einer der Experten der PWC-US Advisory, führt diesen Anstieg auf die verstärkte Nutzung von Cloud-basierten Lösungen zurück. Viele Sicherheitstools können dort nur Teile der verwendeten Architektur zuverlässig schützen. Für eine Reduzierung der Anzahl der erfolgreichen Hackerattacken halten knapp die Hälfte aller Befragten eine bessere Aufklärung über die externen Bedrohungen und rund 44 Prozent auch über die inneren Bedrohungen für notwendig.
Quelle: Studie PwC
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