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„Hotel Mama & Papa“ bei jungen Menschen in Deutschland sehr beliebt

Statistic Graphs

In welchem Alter verlassen junge Menschen das „Hotel Mama & Papa“? Wie positioniert sich Deutschland damit im Schnitt der europäischen Länder?

Neue Erhebungen des Statistischen Bundesamts und der europäischen Statistikbehörde Eurostat geben Auskunft darüber, welches Alter für den Auszug aus dem Elternhaus aktuell den Durchschnitt darstellt. Dabei präsentierten sich nationale und geschlechterspezifische Unterschiede.

Kinder verlassen im Schnitt mit 23,9 Jahren das Elternhaus

Deutschland liegt mit einem Durchschnittsalter von 23,9 Jahren deutlich unter dem Durchschnitt von 26,3 Jahren für alle 27 Länder der Europäischen Union. Innerhalb der EU-Länder bleiben die Kinder in Kroatien am längsten im „Hotel Mama & Papa“. Im Schnitt sind sie beim Auszug aus dem Elternhaus 31,8 Jahre alt. Die Slowakei landet mit 31,0 Jahren auf dem zweiten Rang vor Griechenland mit 30,6 Jahren. Auch in Spanien (30,4 Jahre) und Italien (30,0 Jahre) sind die Kinder bei der Gründung des ersten eigenen Haushalts älter als in Deutschland. Das geringste Durchschnittsalter beim Auszug aus dem Elternhaus weist unter den zur EU gehörenden Länder Finnland mit 21,4 Jahren auf. Auch in Dänemark und Schweden sind die Kinder beim Verlassen der Elternhäuser mit 21,8 Jahren deutlich jünger als im gesamteuropäischen Durchschnitt.

In Deutschland deutliche geschlechterspezifische Unterschiede zu beobachten

Von den jungen Menschen im Alter von 25 Jahren lebten insgesamt noch rund 28 Prozent bei ihren Eltern oder einem Elternteil. Dabei liegt der Anteil der jungen Männer mit 33 Prozent deutlich höher als der Anteil der jungen Frauen (21 Prozent). 13 Prozent der Männer leben auch im Alter von 30 Jahren noch im Haushalt eines Elternteils oder beider Elternteile. Bei den Frauen sind es in diesem Alter lediglich noch 6 Prozent. 5 Prozent der Söhne machen es sich auch mit 40 Jahren noch im „Elternhotel“ gemütlich, während zu diesem Zeitpunkt 98 Prozent der Frauen einen eigenen Haushalt gegründet haben. Rund ein Prozent der Nachkommen lebt in Deutschland sogar im Alter von 45 Jahren noch im elterlichen Haushalt.

Woraus resultieren die Unterschiede beim Auszugsalter?

Dass das durchschnittliche Auszugsalter in den südeuropäischen Ländern höher ist, resultiert aus den dort üblichen Traditionen. Die Mehrgenerationenfamilie in einem Haushalt hat dort eine lange Tradition. Sie wird in Deutschland aufgrund der damit verbundenen Vorteile (Kinderbetreuung, Seniorenpflege durch Familienangehörige) gerade eben wiederentdeckt. In Deutschland tragen unter anderem der Wohnraummangel, hohe Mieten für Singlewohnungen sowie gesetzliche Regelungen rund um den Bezug von Bürgergeld zur Positionierung innerhalb der EU-Länder bei.

Quelle: Eurostat, Statistisches Bundesamt

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