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Donald Trump kündigt erneut Zölle auf Filme an

Attractive young woman looking at Hollywood sign, Los Angeles, California

Die Hollywood-Filmindustrie ist empört, denn Donald Trump will ausländische Produktionen mit immensen Zöllen belegen.

Importzölle sind eine Möglichkeit, dem Staat Einnahmen zu verschaffen und gleichzeitig der einheimischen Industrie den Rücken zu stärken. Doch das setzt voraus, dass solche Zölle maßvoll und punktuell eingesetzt werden. Der von Donald Trump nun zum wiederholten Mal angekündigte Plan, 100 Prozent Importzölle auf ausländische Filmproduktionen verhängen zu wollen, wird jedoch von der landeseigenen Filmindustrie und dem Gouverneur von Kalifornien (Gavin Newsom) massiv kritisiert.

Warum will Donald Trump die Zölle auf Filme verhängen?

Grundsätzlich begründet der US-Präsident neue Zölle regelmäßig mit Importüberschüssen. Doch genau die sind in der Filmindustrie nicht vorhanden. Stattdessen verzeichnen die amerikanischen Filmstudios einen Exportüberschuss, der zuletzt bei rund 22,6 Milliarden US-Dollar pro Jahr lag. Das heißt, das Exportvolumen bei Filmen und Serien macht etwa das 3,1-Fache des Importvolumens der Branche aus. Es muss also nicht wundern, dass die Filmstudios und der kalifornische Gouverneur gegen die Verhängung der von Donald Trump geplanten Importzölle sind. Doch der US-Präsident ist nach seinen Posts auf verschiedenen Social Networks der Meinung, dass das „Filmgeschäft den USA gestohlen worden wäre wie einem Baby eine Süßigkeit“. Den kalifornischen Gouverneur, der in den Zöllen eine Gefahr für die Filmbranche der USA sieht, bezeichnete Donald Trump als inkompetent. Gavin Newsom ist der Überzeugung, dass statt der Erhebung von Importzöllen steuerliche Anreizprogramme, wie es sie auf der Ebene von Kalifornien bereits gibt, auf die gesamten US-Bundesstaaten ausgeweitet werden sollten.

Viele amerikanische Filmstudios wären selbst betroffen

Es hat gute Gründe, warum große Teile zahlreicher Filmproduktionen im Ausland durchgeführt wurden und werden. Vielerorts gibt es ebensolche oder sogar noch bessere Anreizprogramme als in Kalifornien. Sie tragen dazu bei, die Kosten für Film- und Serienproduktionen zu senken und machen dadurch viele Projekte überhaupt erst möglich. Hinzu kommt, dass die USA trotz der Vielfältigkeit nicht für jedes Projekt die perfekte Location bieten. Das beweist ein Blick in die Vergangenheit. Große Teile vieler Blockbuster wurden im Ausland gedreht. Beispiele dafür sind „Pirates of the Caribbean 5“ und „Aquaman“ sowie „Mad Max“ und „Mission Impossible 2“. Bei diesen Projekten nutzten die Macher Locations in Australien. Auch für den „Elvis“-Film von 2022 wurde die australische Region Queensland als wichtigster Drehort gewählt. Orte in Island lieferten die Umgebungen für viele Szenen aus „Interstellar“ und „Captain America: Civil War“ sowie „Rogue One: A Star Wars Story“. Ein Teil der „Indiana Jones“-Reihe wurde in Spanien gedreht und ein zweiter Film der Serie in Ägypten. Allein schon diese wenigen Beispiele beweisen, welches Schadenspotenzial die angekündigten Importzölle von 100 Prozent für die Filmindustrie in Hollywood hätten.

Quellen: Truth Social, X, IMDb, Box Office, Deadline

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