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Deutlicher Zuwachs bei Riesenzecke in Norditalien

Zecken

© Ingo Sch. - Fotolia.com

Die Hyalomma marginatum, eine Riesenzecke, breitet sich in Norditalien, genauer in der Region um Triest, rasant aus.

Sie könnte sich perspektivisch auch in Deutschland ansiedeln und gilt als besonders gefährlich. Die Riesenzecke ist auch in Norditalien eingewandert, mittlerweile kommt sie laut Triester Stadtmuseum für Naturgeschichte jedoch in beträchtlichem Ausmaß vor. Grund dafür dürften vor allem steigende Temperaturen und eine Verkürzung der Winter in den letzten Jahren sein.

Woher kommt die Riesenzecke?

Die Riesenzecke ist eigentlich in Teilen Asiens und Afrikas beheimatet. Sie hat gestreifte Beine und kann bis zu zwei Zentimeter groß werden. Damit ist sie deutlich größer als die hierzulande bislang bekannten Zeckenarten, wie etwa der Gemeine Holzbock, auch als Ixodes ricinus bekannt. Zudem zeichnet sich die Hyalomma marginatum dadurch aus, dass sie Augen hat und sich aktiv auf ihre Opfer zubewegt – und zwar über mehrere Meter hinweg.

In der beliebten Urlaubsregion rund um Triest hat sie sich vor allem aufgrund des felsigen Triester Karsts angesiedelt. Sonnige, offene Flächen mit kurzen Gräsern und Steinen sind der bevorzugte Lebensraum dieser Zeckenart. Im hohen, feuchten Gras fühlt sie sich dagegen nicht so wohl.

In Italien ist die Zeckenart den lokalen Behörden zufolge bereits weit verbreitet. Das geht auch aus einer Übersicht der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC hervor. Laut dieser Übersicht kommt die Hyalomma marginatum bereits in großen Teilen von Portugal, Spanien, Südfrankreich, Kroatien, Italien und Griechenland vor.

Auch in Deutschland wurden bereits Riesenzecken entdeckt, die meist mit den Zugvögeln aus den warnen und trockenen Gebieten des Südens kommen. Die weiter ansteigenden Temperaturen verbunden mit einer geringeren Luftfeuchtigkeit könnten daher auch hierzulande dafür sorgen, dass sich die Hyalomma marginatum ausbreitet, so eine Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Riesenzecke ist gefährlich

Gefährlich ist die Riesenzecke natürlich auch, denn sie kann verschiedene Krankheiten, wie das Krim-Kongo-Fieber oder das Zecken-Fleckfieber, übertragen. Laut Analysen der Universität Hohenheim trägt mittlerweile fast jedes zweite Tier dieser Art den Erreger für das Zecken-Fleckfieber in sich. Allerdings ist bisher nur ein Verdachtsfall aus dem Jahr 2019 bekannt, bei dem ein Mann aus NRW tatsächlich daran erkrankte. Typisch für die Infektion ist ein Hautausschlag, der ihr zu ihrem Namen verhalf.

Aber auch die in Deutschland heimischen Zecken können verschiedene Erkrankungen übertragen. Viele tragen das FSME-Virus in sich. Laut Zecken-Expertin Ute Mackenstedt wurden die ersten FSME-Fälle bereits im Januar 2024 an das RKI gemeldet. Da die Infektion wenigstens drei bis vier Wochen vorher erfolgt sein muss, ist von einem frühen Beginn der Saison auszugehen.

Quelle: dpa

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