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Bilanz des Jahres 2024: Tarifverdienste wiesen solides Wachstum auf

Euro coins on paper euro banknotes

Über mehrere Jahre ging es bei den Lohnerhöhungen lediglich um einen Inflationsausgleich. Im Jahr 2024 hat sich das erstmals wieder geändert.

Von 2021 bis 2023 lag die Inflationsrate in Deutschen über der Entwicklung der Tariflöhne in Deutschland. Der mit Abstand größte Kaufkraftverlust (Differenz aus Inflationsrate und Lohnsteigerungen) wurde mit 4,5 Prozent im Jahr 2022 verzeichnet. Das geht aus Daten hervor, die das Statistische Bundesamt veröffentlicht hat. Diese Differenz wäre noch erheblich größer ausgefallen, wenn die Gewerkschaften in ihren Tarifverhandlungen nicht hart und erfolgreich für die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien und andere Sonderzahlungen gekämpft hätten.

Wie haben sich die Tarifverdienste zuletzt entwickelt?

Inklusive der Sonderzahlungen (einmalige Leistungen, Inflationsausgleichsprämien) durften sich die Tarifbeschäftigten in Deutschland über Lohnsteigerungen in Höhe von 4,8 Prozent freuen. Ohne diese Sonderzahlungen ergab sich ein Entgeltplus von 4,3 Prozent. Beide Werte liegen deutlich über der Inflationsrate, die sich zeitgleich im Jahresdurchschnitt bei 2,2 Prozent bewegte. Das heißt, nach drei Jahren der Verluste ergab sich 2024 erstmals wieder ein echter Kaufkraftgewinn. Der Startschuss der Verluste fiel im Jahr 2021 und war den Folgen der Coronakrise geschuldet. Die Verluste in den Jahren 2022 und 2023 gingen auf das Konto der wirtschaftlichen Konsequenzen des Ukrainekriegs, die auch in Deutschland deutlich spürbar wurden. Noch im Jahr 2023 lag der Verlust (inklusive Sonderzahlungen) bei 2,2 Prozent. Die ersten Wochen des laufenden Jahres zeigen, dass die Forderungen der Gewerkschaften deutlich höher liegen als die Inflationsrate, die für Januar und Februar ermittelt wurde. Doch der zu erwartende Jahresdurchschnitt hängt von den Veränderungen bei vielen Faktoren ab. Dazu gehört auch der Regierungswechsel in der Bundesrepublik. Hier ist abzuwarten, welche Wirtschaftspolitik tatsächlich von der neuen Regierung verfolgt wird.

Deutliche Unterschiede bei der Lohnentwicklung zwischen den Branchen

Obwohl die Automobilwirtschaft in Deutschland unter gravierenden Problemen leidet und bei einigen Herstellern und Zulieferern Entlassungen in größerem Umfang drohen, gehörten die Beschäftigten in den Bereichen KFZ-Handel, KFZ-Reparaturen und KFZ-Instandhaltung zu den Gewinnern. Ihre Tarifentgelte erhöhten sich im Verlaufe des Jahres 2024 um durchschnittlich 9 Prozent. Auf dem zweiten Platz der Gewinner finden sich Beschäftigte der Bereiche Fischerei sowie Land- und Forstwirtschaft, denn bei ihnen schlug ein Lohnplus von durchschnittlich 5,4 Prozent zu Buche. Deutlich niedriger waren zeitgleich die Entgeltzuwächse mit 2,7 Prozent bei den Beschäftigten im Bereich der Versicherungs- und Finanzdienstleistungen sowie im Bergbau (+2,9 Prozent). Eine logische Begründung gibt es für die mit 3,9 Prozent ebenfalls unterdurchschnittlichen Steigerungen der Tarifentgelte in der Gastronomie. Sie lagen 2023 mit einem Plus von 7,1 Prozent deutlich über dem Durchschnitt aller Branchen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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