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Arbeitszeiten in Deutschland sind noch nicht zufriedenstellend

Grandfather repair and hanging clock on the wall at home, sets time clock

Die Work-Life-Balance wird von den Arbeitszeiten entscheidend mitbestimmt. An dieser Stelle gibt es in Deutschland jedoch noch einige Probleme.

Wie ist es in Deutschland um die Zufriedenheit mit den Arbeitszeiten bestellt? Wurde die immer wieder geforderte Flexibilität (unter anderem zur Vereinbarkeit von Familie und Job) inzwischen ausreichend umgesetzt? Aktuelle Daten der Bundesregierung, die auf der Auswertung von Umfragen und der Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit beruhen, zeigen eindeutig, dass das derzeit noch nicht der Fall ist. Dabei haben die vorhandenen Probleme sehr unterschiedliche Gründe.

Wo liegen die aktuellen Probleme bei den Arbeitszeiten?

Nach den Resultaten verschiedener Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft ist in den letzten Jahren der Anteil der abhängig Beschäftigten gesunken, der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet. Im Jahr 2018 lag dieser Anteil noch bei 84,8 Prozent und im Jahr 2023 nur noch bei 82,3 Prozent.
Nach Erhebungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) stellt die Einhaltung der Ruhezeiten ein weiteres Problem bei der Gestaltung der Arbeitszeiten in Deutschland dar. 18 Prozent der Beschäftigten müssen sich nach den Resultaten der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2023 mindestens einmal pro Monat mit einer verkürzten Ruhezeit (weniger als 11 Stunden) arrangieren.
Hinzu kommt die Frage, ob sich die regulären Pausen in den praktischen Arbeitsalltag integrieren lassen. Bei 31 Prozent der abhängig Beschäftigten ist das regelmäßig nicht der Fall. Ein Blick auf die Daten aus den vergangenen Jahren zeigt, dass dieser Anteil einen steigenden Trend aufweist. An dieser Stelle präsentieren sich deutlich branchenabhängige Unterschiede. Am häufigsten betroffen von den Pausenausfällen sind Gesundheitsberufe (49 Prozent), soziale Berufe (38 Prozent) und Sicherheitsberufe (36 Prozent) sowie der Gastronomiebereich mit 35 Prozent.

Welchen Einfluss können Beschäftigte auf die Arbeitszeiten nehmen?

Die gute Nachricht ist, dass immer mehr Beschäftigte den Beginn und das Ende ihrer Arbeitszeit mitbestimmen können. Zuletzt lag dieser Anteil bei 49 Prozent. Bei den Schichtarbeitern war dieser Anteil mit 22 Prozent deutlich niedriger. Aktuell haben 54 der Beschäftigten die Möglichkeit, flexibel ein paar Stunden freinehmen zu können. Umfassendes Mitspracherecht bei der Verteilung der freien Tage und der datumsmäßigen Lage des Jahresurlaubs haben derzeit 67 Prozent aller Befragten.
Allerdings müssen sich abhängig arbeitende Menschen damit arrangieren, regelmäßig Überstunden machen zu müssen. Der Durchschnitt lag zuletzt bei 3,1 Überstunden pro Woche, wobei Männer mit 3,4 Stunden etwas mehr als Frauen mit 2,9 Überstunden pro Woche belastet werden. Der Hauptgrund für Überstunden ist mit 39 Prozent das Ausmaß der anfallenden Arbeiten. Rund 8 Prozent der Befragten macht die Überstunden, um ein Polster für die Notwendigkeit freier Stunden zu schaffen. Bei 5 Prozent der Befragten spielen finanzielle Gründe die wichtigste Rolle bei der Ableistung von Überstunden.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/13939

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