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10. Mai 2015 – der Bahnstreik geht zu Ende

Ganze sechs Tage hat der von der Lokführergewerkschaft GDL Anfang Mai 2015 angezettelte Bahnstreik gedauert. Im Laufe des 10. Mai 2015 rollte der Zugverkehr wieder an. Bis Normalität im Fahrplan eingezogen ist, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Der Personenverkehr dürfte in den frühen Morgenstunden des 11. Mai 2015 wieder planmäßig rollen. Deutlich stärkere Nachwirkungen gibt es im Güterverkehr. Den Bahnkunden gesteht Claus Weselsky inzwischen eine Streikpause zu. Das bedeutet allerdings nicht, dass keine Gefahr mehr besteht, dass der GDL-Chef zu einem weiteren Bahnstreik aufrufen könnte. Dieses Statement gab Claus Weselsky in einem Interview mit der FAZ ab.

Ein Risiko für einen weiteren Bahnstreik besteht immer noch

Es ist nicht nur die Lokführergewerkschaft GDL, die ihren Forderungen im zähen Ringen um einen neuen und besseren Tarifvertrag mit einem weiteren Bahnstreik Nachdruck verleihen könnte. Parallel agiert die Gewerkschaft der Eisenbahner, kurz EVG. Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner verwies in mehreren Pressestatements darauf, dass die EVG die Ergebnisse der beiden noch für den Mai 2015 anberaumten Verhandlungstermine mit der Deutschen Bahn abwarten wolle. Wird in diesem Rahmen kein neuer Tarifvertrag erreicht, schließt auch die EVG einen neuen Bahnstreik nicht aus. Allerdings betonte Alexander Kirchner explizit, dass die Vorgehensweise der GDL nicht als Vorbild dient. Ein Bahnstreik der EVG würde die Deutsche Bahn und ihre Kunden noch härter als der Bahnstreik der GDL treffen. Die EVG hat deutlich mehr Mitglieder, zu denen sich neben den Lokführern auch Zugbegleiter und das Rangierpersonal zählen. Die EVG könnte sowohl den Personenverkehr als auch den Güterverkehr bei einem Bahnstreik komplett lahm legen.

Wie Peter Ramsauer einen Bahnstreik verhindern würde

Der einstige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer brachte inzwischen ein interessantes Argument in die Diskussionen zur Vorgehensweise der Lokführergewerkschaft GDL ein. Peter Ramsauer machte den Vorschlag, sämtliche Lokführer in den Beamtenstatus zu versetzen. Das hätte für die Deutsche Bahn und die Fahrgäste den Vorteil, dass ein Bahnstreik ausgeschlossen ist, weil Beamte nicht streiken dürfen. Davon profitierte die Deutsche Bahn bereits während der GDL-Streiks. Noch haben rund 5.000 Lokführer vor allem aus Westdeutschland den Beamtenstatus. Das ist ein Grund, warum während der Bahnstreiks in der Westhälfte Deutschlands mehr Züge als im Osten Deutschlands rollten. Der regionale Unterschied ergibt sich daraus, dass den Beamtenstatus nur Lokführer haben, die vor der Privatisierung der Deutschen Bahn im Jahr 1994 eingestellt wurden.

Quelle: Zeit

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