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Preis-Dumping bei der Post?

Wie fair arbeitet die Deutsche Post? Dieser Frage geht nunmehr seit über einem Jahr das Bundeskartellamt auf den Grund. Insbesondere die Tarifgestaltung gegenüber Großkunden hat man dabei im Visier. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes bestätigt, dass man erste Anhaltspunkte habe, die darauf hindeuten, dass für Großkunden Dumping-Preise gewährt werden, um andere Wettbewerber fernzuhalten.

Seit über einem Jahr wird schon geprüft, ob die Deutsche Post Versicherungsunternehmen, Banken und Telekommunikationsanbietern verbesserte Preise einräume. Nach der abschließenden Beurteilung folgt in der Regel eine Abmahnung mit der Aufforderung, die Preise zu verändern. Die Post selbst wurde natürlich zu den Vorwürfen befragt, doch eine Stellungnahme wollte eine Sprecherin des Konzerns nicht abgeben. Sie verwies auf das noch laufende Verfahren.

Post braucht für Großkundenpreise keine Genehmigung

Die Deutsche Post muss sich die Porto-Preisgestaltung für Privatkunden vorab genehmigen lassen. Bei Großkundenpreisen ist das nicht nötig, diese können frei verhandelt werden. Etwa 90 Prozent der Gesamtumsätze der Deutschen Post entfallen aber auf die Großkunden. Laut Walter Otremba, seines Zeichens Vorsitzender des Bundesverbandes Briefdienste, missbraucht die Post in diesem Segment ihre Marktstärke und die ihr eigene Finanzkraft, um regionale Mitbewerber abzudrängen.

Schon die Bundesnetzagentur hatte sich vor dem Bundeskartellamt mit der Preisgestaltung für Großkunden durch die Deutsche Post befasst. Damals waren aber keine Hinweise auf ein falsches Verhalten gefunden worden.

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