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Siemens will am Fracking mitverdienen

In Deutschland soll das Fracking aufgrund gesetzlicher Regelungen nach Möglichkeit unterbunden werden. Anders ist die Situation in den Vereinigten Staaten, wo es bereits seit einiger Zeit durchaus üblich ist, die Lagerstätten für Erdöl und Erdgas durch Fracking auszubeuten. Hier zeichnet sich bei dieser Fördermethode derzeit ein Boom ab, wovon der deutsche Konzern Siemens offenbar profitieren möchte.

Siemens übernimmt das US-Unternehmen Dresser-Rand

Für die Übernahme der Firma Dresser-Rand blättert Siemens stolze 7,6 Milliarden Dollar auf den Tisch. Dafür bekommt der deutsche Konzern eine Firma, die sich zu den Branchenspitzen bei der Herstellung von Kompressoren für die Förderung von Erdöl und Erdgas zählen darf. Solche Kompressoren werden für das Fracking in größeren Stückzahlen benötigt, um durch das Einbringen spezieller Chemikalien und das Erzeugen eines hohen Drucks das Erdgas und Erdöl zum Aufsteigen zu bringen. Durch den Boom in den USA kann Siemens-Boss Joe auf einen „bereits fahrenden Zug aufspringen“.

Wie stehen die Chancen für Gewinne nach der Übernahme?

Die Strategie, sich bereits bestehenden Trends anzuschließen, nutzt Siemens bereits seit einiger Zeit. Nicht immer ist sie langfristig von Erfolg gekrönt. Ein Beispiel ist das Engagement von Siemens bei den Windkraftanlagen. Dort hatten die Siemens- Bosse die Gewinnchancen deutlich überschätzt. Bei der Investition in die Fracking-Technik besteht diese Gefahr ebenfalls, denn Experten rechnen damit, dass beim Fracking bereits im kommenden Jahr das Maximum der möglichen Förderung erreicht werden könnte. Deshalb ist es mehr als fraglich, ob sich die gigantische Investition in den Aufkauf der Firma Dresser-Rand für Siemens überhaupt lohnt.

Siemens trennt sich von der Konsumsparte

Bisher war Siemens mit fünfzig Prozent am Haushaltsgerätehersteller BSH beteiligt. Diese Beteiligung gibt Siemens jetzt zum Preis von drei Milliarden Euro an Bosch ab. Die Frage ist, ob diese Transaktion ein kluger Schachzug ist. Zwar lassen sich derzeit mit Haushaltsgeräten keine riesigen Gewinne machen, aber die Lage könnte sich durch den Trend zur stärkeren Vernetzung der Technik demnächst ändern.

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