Der Stromverbrauch in China ist immens. Im Jahr 2024 lag er offiziellen Statistiken zufolge bei rund 8.990 Terawattstunden. Die USA verbrauchten zeitgleich mit rund 4.145 Terawattstunden weniger als die Hälfte und in Deutschland wurde ein Stromverbrauch mit einem Volumen von 464 Terawattstunden registriert. Bei der Stromerzeugung in China spielt Kohle mit einem Anteil von 55 Prozent derzeit die wichtigste Rolle. Doch die
In China entsteht das größte Wasserkraftwerk der Welt
Rund 168 Milliarden US-Dollar will China nach Angaben des Regierungschefs Xi Jinping für das neue Wasserkraftwerk am Verlauf des Flusses Yarlung Tsangpo investieren. Nach seinen Erläuterungen im Rahmen der Ankündigung soll das ein Beitrag seines Landes zum aktiven Klimaschutz sein. Allerdings ist es eine enorme Herausforderung für Geologen und die ausführenden Bauunternehmen. Zwischen den Städten Pei und Beibeng muss ein Tunnel in die Berge des Himalaya gesprengt werden. Er wird den Verlauf des Flusses Yarlung Tsangpo, der die Strecke in seinem natürlichen Flussbett in einem großen (im Norden verlaufenden Bogen) überwindet, nachhaltig ändern. Der Tunnel hat jedoch einen immensen Vorteil für das neue Wasserkraftwerk in China, das den Namen Motuo Hydropower Station bekommen wird. Er bietet ein Gefälle von 2.000 Metern auf einer Strecke von knapp 50 Kilometern. Das ermöglicht es, gleich drei Turbinenstufen zu verbauen. Die maximale Leistung der Motuo Hydrpower Station soll nach der Fertigstellung bei 60 Gigawatt liegen. Als Jahresertrag sind rund 300 Terawattstunden Strom kalkuliert.
Warum ist der Bau der Motuo Hydropower Station umstritten?
Schon jetzt haben die Menschen in Bangladesch und in Indien Angst, dass ihnen China im wörtlichen Sinne den Wasserhahn zudrehen könnte. Der Fluss Yarlung Tsangpo teilt sich nach dem Standort des im Bau befindlichen Wasserkraftwerks auf in den Jamuna River und den Brahmaputra River. Der Jamuna River gehört zur natürlichen Wasserversorgung von Bangladesch und Indien ist auf das Wasser im Brahmaputra River angewiesen. Vor allem die Mitglieder des Adi-Stamms befürchten, dass ihre gesamte Wirtschaft durch das Wasserkraftwerk der Superlative in Mitleidenschaft gezogen wird. Indien will sich mit einem zusätzlichen Damm gegen das Risiko möglicher Überschwemmungen durch einen Hochbetrieb des chinesischen Kraftwerks absichern. Sowohl Bangladesch als auch Indien haben detaillierte Informationen zu dem Projekt Motuo Hydropower Station angefordert, doch China hielt sich mit der Herausgabe solcher Informationen bisher sehr bedeckt.
Quelle: Low Carbon Power, Hindustan Times, CNN, BBC

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