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Wie gut ist Deutschland auf den kommenden Winter vorbereitet?

Gas tanker entering harbour with help of tug boat

Wie sieht es in Deutschland mit den Füllständen der Gasspeicher aus? Kann ein strenger Winter für Probleme sorgen? Die Bundesnetzagentur gibt Entwarnung.

Aktuell blicken viele Menschen mit Sorge auf die Füllstände der Gasspeicher in Deutschland. Die Bundesnetzagentur teilt diese Besorgnis nicht, obwohl die Füllstände deutlich unter dem Niveau vom Ende des Sommers 2024 liegen. Sie verweist stattdessen auf die im Gegenzug erheblich angestiegenen Kapazitäten der ans Netz gegangenen LNG-Terminals.

Wie haben sich die Füllstände der Gasspeicher zuletzt entwickelt?

Die neuesten Daten der Bundesnetzagentur stammen vom Beginn der Kalenderwoche 34/2025. Danach sind die Gasspeicher aktuell zu 67,11 Prozent gefüllt. Am 18. August des Vorjahres lagen die Füllstände bereits bei rund 93 Prozent. Die Veränderungen in den letzten Tagen präsentiert sich als marginal, denn pro Tag kamen weit weniger als 1 Prozent hinzu. Am 18. August 2025 waren es beispielsweise gerade einmal 0,28 Prozent und in den drei Tagen zuvor im Schnitt 0,37 Prozent. Den Spitzenwert der letzten vier Wochen brachte der 2. August 2025 mit einem Plus von 0,57 Prozent.
Als Begründung gilt die Entwicklung der Gaspreise auf dem Weltmarkt. Sie lagen im Mai und Juni 2025 deutlich über dem Niveau der Vergleichsmonate des Vorjahres. 2024 wurde das momentane Preisniveau erst Mitte November erreicht. Aktuell sind die Erdgaspreis um 38 Prozent höher als Ende August 2024.

Wie sehen die Prognosen für den Winter 2024/2025 aus?

Für die Monate September, Oktober und November 2025 weisen die Langzeitprognosen der National Oceanic and Atmospheric Administration (kurz NOAA) leicht über dem langjährigen Mittel liegende Durchschnittstemperaturen aus. Dieser Trend soll sich nach den derzeitigen Modellrechnungen auch im Dezember 2025 fortsetzen. Zu Jahresbeginn 2026 geht der Trend nach den Langzeitmodellen zu einer leichten Verstärkung des Wärmeüberschusses. Er wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit zuerst im Nordosten Deutschlands zeigen und sich ab Februar 2026 auf das gesamte Gebiet der Bundesrepublik ausweiten. Doch die in den Klimamodellen errechneten (minimalen) Überschüsse reichen nicht aus, um die Differenz der Füllstände zum Vorjahr auszugleichen. Das heißt, den Kapazitäten der LNG-Terminals wird im Winter 2025/2026 eine wesentlich größere Bedeutung als im Vorjahr zukommen.

Quelle: Bundesnetzagentur, NOAA

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