
Das in Köln beheimatete Institut der deutschen Wirtschaft sprach in den letzten Einschätzungen rund um die
Positive Signale kommen aus der Statistik der Gewerbeanmeldungen
Nach den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts gab es in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 rund 11,4 Prozent mehr Gewerbeanmeldungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres durch Unternehmen, die eine „größere wirtschaftliche Bedeutung“ haben. In diesem Segment standen 36.500 Neugründungen 30.200 Unternehmensaufgaben gegenüber. Auch die Gesamtzahl der Gewerbegründungen (inklusive Kleinbetriebe) stieg im Vergleichszeitraum um 2,1 Prozent. Die Bilanz des ersten Quartals 2025 beläuft sich auf 206.100 Neuanmeldungen. Allerdings ist zu beachten, dass in dieser Zahl auch die Meldungen der Übernahme von bestehenden Unternehmen enthalten sind. Gleichzeitig nahm die Zahl der Gewerbeaufgaben um 4 Prozent. Dennoch bleibt ein Überschuss bei den Anmeldungen, sodass von einer gestiegenen Anzahl von Gewerbeeinheiten ausgegangenen werden kann. Die Frage ist, welche Gewerbebetriebe in dieser Statistik eine „größere wirtschaftliche Bedeutung“ haben. Das kann nach der derzeitigen Auslegung auch eine Person sein, die eine Handwerkskarte besitzt und Angestellte hat. Wie viele Angestellte für diese Einstufung notwendig sind, geht aus den Angaben des Statistischen Bundesamts nicht hervor.
Kann die Bauwirtschaft zum Motor der deutschen Wirtschaft werden?
Zumindest ist einzuschätzen, dass die Bauwirtschaft ein wichtiger Faktor zur Stabilisierung der Konjunktur in Deutschland ist. Dazu tragen die Aussichten auf kommunale und staatliche Investitionen in die Erneuerung und Sanierung von Verkehrsinfrastrukturen bei. Außerdem steht der Wohnungsbau weiterhin im Fokus. Dort präsentiert sich bereits ein positiver Trend. Im März 2025 lag die Zahl der erteilten Baugenehmigungen für Wohnungen um 5,8 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das Plus im gesamten ersten Quartal lag bei 3,4 Prozent. Dabei macht der Neubau den Schwerpunkt aus. Im März 2025 wurden 8,9 Prozent mehr Wohnungen in Neubauten genehmigt als im März 2024. Den größten Zuwachs gab es bei Einfamilienhäusern.
Nun bleibt es abzuwarten, welche Förderungen die neue Regierung unter Friedrich Merz für den Wohnungsbau auflegt. Hinzu kommt die Frage, wie sich die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) in den nächsten Monaten entwickeln werden. Finanzmarktexperten schätzen ein, dass die Phase der kurztaktigen Zinssenkungen schon bald enden und eine Wende in der Zinspolitik eingeläutet wird. Steigende EZB-Zinsen könnten die oben genannten Sparanreize verstärken und ziehen außerdem eine Verteuerung von Baukrediten nach sich.
Quelle: IW, Statistisches Bundesamt, EZB
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