
Die unsichere politische Lage zwischen der EU und Russland ist ein Katalysator für die Bemühungen, Russland die Kontrolle über strategisch wichtige Systeme zu entziehen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Stromversorgung. Am 8. und 9. Februar 2025 werden deshalb die
Stromnetze der Länder agieren bei Umschaltungen vorübergehend isoliert
Am 8. Februar 2025 um 09.09 Uhr Ortstzeit wurde die Trennung vom russischen Stromnetz in Estland, Lettland und Litauen vollzogen. Das teilte das in Litauen beheimatete Versorgungsunternehmen Litgrid auf der offiziellen Website mit. Diese Trennung wurde zeitgleich durch Ellering und Augstsurguuma t’kls vollzogen. Probleme gab es dabei nicht, denn die Netze der drei betroffenen Länder blieben stabil, sodass es keinerlei Auswirkungen auf die angeschlossenen Stromkunden gab. Inzwischen läuft die Synchronisierung mit dem europäischen Stromnetz bereits an. Bis zum Abschluss dieser Arbeiten versorgen sich die drei Länder überwiegend aus eigenen Kraftwerken sowie über bereits bestehende Verbindungen nach Finnland, Polen und Schweden. Anschließend finden noch Funktionstests durch. Im Laufe des 9. Februar 2025 soll die Umschaltung erfolgreich abgeschlossen werden. Damit hat Russland keine Möglichkeit mehr, die Stromversorgung in Litauen, Lettland und Estland direkt zu beeinflussen.
Litauen, Lettland und Estland haben die eigene Stromversorgung kräftig gestärkt
Alle drei Länder waren schon längere Zeit nicht mehr auf Stromlieferungen aus Russland angewiesen. Dafür sorgten einerseits die oben bereits genannten Verbindungen nach Schweden, Polen und Finnland und andererseits die Maßnahmen zur Erhöhung der landeseigenen Kraftwerkskapazitäten. Ein Beispiel ist der neue Windpark im litauischen Bezirk Kelmé, der erst vor wenigen Tagen mit dem Netz von Litgrid verbunden wurde. Der von Enefit Greenfit errichtete Windpark hat eine Kapazität von rund 80 Megawatt. Windkraftwerke haben in Litauen bei der Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung die größte Bedeutung. Auf dem zweiten Platz landen Wasserkraftwerke. Beide Arten zusammen können bis zu 80 Prozent des gesamten Strombedarfs in Litauen decken.
Quelle: Litgrid
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