
Nach den offiziellen Informationen des Statistischen Bundesamts lag die
Wie sieht die bundesweite Inflationsrate aktuell im Detail aus?
Positiv auf die Teuerungsrate wirkte sich der weitere Rückgang der Energiepreise aus. Sie lagen im Oktober 2024 bundesweit um 5,5 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Kosten für Dienstleistungen stiegen binnen Jahresfrist um 4,0 Prozent, während sich Nahrungsmittel um durchschnittlich 2,3 Prozent verteuerten. Waren wurden im Schnitt um 0,4 Prozent teurer. Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die Energiepreise und Nahrungsmittelpreise nicht berücksichtigt werden, gibt das Statistische Bundesamt für Oktober 2024 mit 2,9 Prozent an. Noch handelt es sich um vorläufige Werte, aber in der Regel weichen die endgültigen Daten davon nicht oder lediglich minimal ab.
Warum ist die Inflationsrate in Sachsen aktuell höher?
Die Erklärung liefert ein Vergleich mit den Daten, die zeitgleich vom Statistischen Landesamt des Freistaats Sachsen in Kamenz geliefert wurden. Hier fallen die Kosten für Dienstleistungen auf. Sie verteuerten sich binnen Jahresfrist um 4,4 Prozent, was um 0,4 Prozent über dem zeitgleichen bundesweiten Anstieg liegt. Die Teuerungsrate für Waren betrug in Sachsen 1,2 Prozent, was gegenüber dem Wert für ganz Deutschland ein Plus von 0,8 Prozent bedeutet. Sehr deutlich macht sich der Unterschied bei der Entwicklung der Energiepreise bemerkbar. Bei Haushaltsenergie und Kraftstoffen reduzierten sich die Preise in Sachsen lediglich um 1,0 Prozent, was eine Differenz von 4,5 Prozent im Vergleich zum bundesweiten Preisrückgang bedeutet. Ebenfalls auffällig ist im Freistaat Sachsen der Anstieg der Gaststättendienstleistungen, die bei der aktuellen Inflationsrate mit einem Plus von 7,6 Prozent zu Buche schlagen. Auch die Übernachtungspreise sind im Südosten Deutschlands um 4,5 Prozent angestiegen.
Preissteigerungen in den letzten Jahren waren immens
Ein Blick auf den Index ist ebenfalls interessant. Dabei werden die Preise des Jahres 2020 mit 100 Punkten angesetzt. Im Oktober 2024 lag dieser Preisindex in Sachsen bei 122 Zählern, was einen Preisanstieg von 22 Prozent innerhalb von knapp vier Jahren bedeutet. Diese Verteuerung wurde durch die Tarifabschlüsse der letzten Jahre in vielen Berufszweigen nicht vollständig ausgeglichen. Die Entwicklung der Renten konnte zumindest fast mithalten, denn sie erhöhten sich in den östlichen Bundesländern im fraglichen Zeitraum um 21,47 Prozent. Die Nettokaltmieten stiegen zuletzt nicht mehr ganz so stark. Hier liegt der Index in Sachsen aktuell bei 106,9 und bei den Nettokaltmieten inklusive Nebenkosten bei 108,0. Allerdings macht die zeitgleiche Entwicklung der Kosten für die Beheizung und Warmwasserversorgung diesen Vorteil zunichte. Bei Strom, Gas und Brennstoffen liegt der Index derzeit bei 161,5 und bei Fernwärme sogar bei 198,1. Der Preis für Fernwärme ist allein in den letzten zwölf Monaten um 59,2 Prozent angestiegen.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Sachsen
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