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Deutschland weist einen erheblichen Gender Gap auf

Euro-Banknoten

Eine Gleichberechtigung beim Lohn gibt es in Deutschland noch nicht. Nach offiziellen Angaben der Bundesregierung schlägt ein erheblicher Gender Gap zu Buche.

Beim Vergleich der Medianentgelte in Deutschland fällt auf, dass der zuletzt beobachtete Gender Gap erhebliche regionale Unterschiede aufweist. Das geht aus Zahlen hervor, die von der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von AfD-Bundestagsabgeordneten vorgelegt wurden. Die Differenzen zeigen sich sowohl bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit regulären Arbeitsverträgen als auch bei den Entgelten der Auszubildenden. Der Gender Gap gibt die Unterschiede zwischen der Entlohnung von Männern und den Durchschnittsentgelten von weiblichen Beschäftigten und Auszubildenden an.

Wie hoch ist der Gender Gap aktuell?

Die neuesten Zahlen der Bundesregierung repräsentieren die Durchschnittsentgelte im gesamten Jahr 2023. Danach lagen die Medianentgelte der Männer bundesweit bei 3.930 Euro, während Frauen im Schnitt ein Bruttoentgelt von 3.564 Euro erhielten. Das heißt, die Differenz lag zuletzt bei 366 Euro pro Monat. Zehn Jahre zuvor gab es bei der bundesweiten Betrachtung einen erheblich höheren Gender Gap von 505 Euro, denn 2013 lagen die mittleren Entgelte der Männer bei 3.136 Euro und der Frauen bei 2.631 Euro. Bei den Auszubildenden lagen im Jahr 2013 junge Männer und Frauen gleichauf.
Interessant ist auch ein Ost-West-Vergleich bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Männer in Westdeutschland erhielten 2013 ein durchschnittliches Bruttoentgelt von 4.063 Euro und lagen damit um 768 Euro über dem Schnitt der Männer im Osten Deutschlands (3.295 Euro). Frauen im Osten erhielten mit einem Medianentgelt von 3.391 Euro zeitgleich um 125 Euro niedrigere Löhne als Frauen in Westdeutschland. Während der Gender Gap in Westdeutschland mit 457 Euro zu Gunsten der männlichen Beschäftigten ausfiel, verdienten Frauen in Ostdeutschland durchschnittlich 95 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen.

Welche Zahlen rund um den Gender Gap sind noch interessant?

Aus der Antwort der Bundesregierung ergeben sich außerdem Zahlen zum durchschnittlichen Bruttostundenlohn ohne Sonderzahlungen. Der bundesweite Schnitt lag zuletzt bei Männern bei 24,34 Euro und bei Frauen bei 20,27 Euro. Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Männer in Westdeutschland lagen mit 24,94 Euro leicht über dem gesamtdeutschen Medianwert und in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 20,19 Euro deutlich darunter. Bei den Frauen fällt der Unterschied zwischen Ost (19,07 Euro) und West (20,44 Euro) nicht ganz so umfangreich aus. Der bundesweite Durchschnitt beim Bruttostundenlohn liegt bei den Frauen bei 20,27 Euro. Angaben zu den Ursachen der geschlechterabhängigen Lohnunterschiede sowie den auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung noch immer vorhandenen Differenzen zwischen Ost und West machte die Bundesregierung nicht.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/12933

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