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Technoklub Watergate muss schließen

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In Berlin-Kreuzberg ist das Watergate eine echte Institution und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Nun muss es aber schließen.

Das Watergate wurde gerade erst vom Magazin „DJ Mag“ zu einem der weltweit besten Klubs gekürt. 22 Jahre lang feierten hier Techno- und Elektroszene-Anhänger aus der gesamten Welt. Jetzt hat der Klub angekündigt, zu schließen.

Watergate schließt zum Jahresende

Von den Betreibern hieß es, dass man sich „schweren Herzens dazu entschlossen“ habe, den „Klubbetrieb zum Jahresende zu beenden und den Pachtvertrag nicht zu verlängern“. Als Hauptgründe gaben die Betreiber die steigenden Kosten einerseits und die sich wandelnde Klubstruktur andererseits an.

Bis zum Jahresende will man aber noch große Abschiedsevents veranstalten. Den Anfang soll dabei die große Feier zum 22. Klub-Geburtstag machen. Weiter hieß es, dass das Watergate maßgeblich mit dazu beigetragen habe, Berlin als Topadresse für ein aktives Nachtleben zu etablieren. Über zwei Jahrzehnte lang gehörte es zu den besten Klubs der Szene weltweit. Doch die aktuelle Entscheidung sei die einzig Verantwortliche.

Corona hat Klubleben verändert

Gegenüber der „Berliner Zeitung“ erklärte Ulrich Wombacher, einer der drei Betreiber, dass die Situation in Berlin entscheidend sei und die habe sich deutlich verändert. Er verweist auf die Corona-Pandemie und dass das Geschäft auch nach dieser nicht mehr richtig an Fahrt aufgenommen hat. Heute werde Musik anders konsumiert, so Wombacher. Zudem sei der Billigtourismus zurückgegangen, der zuvor viele Touristen auch nach Berlin gebracht habe. Die lange Schließung der Klubs habe das Übrige getan.

Gleichzeitig könne man bei den DJ-Gagen nicht mehr mithalten und die Festivals gewinnen zunehmend an Bedeutung. In Kreuzberg sieht Wombacher ebenfalls große Probleme mit Drogen, Obdachlosigkeit und Kriminalität. Aktuell steht die Berliner Klubszene im Wandel, erst vor wenigen Wochen hatte die „Wilde Renate“ angekündigt, Ende 2025 aufzuhören. Auch dieser Klub gehört zur Techno-Szene Berlins.

Auch weiteren staatlichen Förderungen steht Wombacher kritisch gegenüber. Er erklärte dazu: „Klubkultur funktioniert so nicht“. Sie sei „schnell, individuell“ und ließe sich „nicht in eine Planwirtschaft drängen“, selbst wenn das Watergate natürlich auch von den Förderungen profitiert habe.

Quelle: dpa

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