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Frührentner gegen Fachkräftemangel – ein Flop

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Mehr als 40.000 Euro jährlich können Frührentner hinzuverdienen, ohne dass sich das auf ihre Rentenhöhe auswirkt.

Genutzt wird die Möglichkeit, die einst geschaffen wurde, um den Fachkräftemangel zu beseitigen, allerdings kaum. Ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Nord hat darauf hingewiesen, dass Frührentner in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein von den stark verbesserten Möglichkeiten des Zuverdiensts bisher kaum Gebrauch machen. Bereits seit 2021 können Frauen und Männer mit einer vorgezogenen Altersrente 40.000 Euro jährlich hinzuverdienen, ohne dass dieses Geld auf die eigentliche Rente angerechnet wird. Zuvor war lediglich ein Zuverdienst von 6.000 Euro pro Jahr möglich. Seit diesem Jahr können Frührentner sogar unbefristet und beliebig viel dazuverdienen, ohne eine Rentenkürzung befürchten zu müssen.

Frührentner verdienen kaum etwas hinzu

Wie der Sprecher der DRV Nord mitteilte, könnte dieser Zuverdienst auch drei Monate rückwirkend beantragt werden. Im Jahr 2021 haben diese Möglichkeit in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 174 Frührentner genutzt. Die Möglichkeit dazu hätten aber weit mehr als 300.000 Frührentner gehabt. Auch 2022 setzte sich der Trend dem Sprecher zufolge fort, wenngleich die genauen Zahlen für das abgelaufene Jahr erst Mitte diesen Jahres erwartet werden.

Wer kann in Frührente gehen?

Die so genannte Frührente greift für Männer und Frauen, die 63 Jahre alt sind und wenigstens 35 Jahre gearbeitet und in die Rentenkassen eingezahlt haben. Bundestag und Bundesrat haben im Dezember 2022 die neuen Möglichkeiten des unbegrenzten Hinzuverdienstes beschlossen. So können Frührentner zusätzlich zum Job eine leicht gekürzte Rente erhalten, allerdings ihren Rentenanspruch durch weitere Beitragszahlungen auf bis zu 100 Prozent aufstocken.

Auch in Hamburg nutzten die Möglichkeit 2021 gerade einmal 86 von 180.000 Frührentnern. In Schleswig-Holstein haben 208 von 240.000 Frührentnern einen Zuverdienst erhalten. Hintergrund der deutlichen Verbesserungen bei Zuverdiensten auch im Rentenalter ist vor allem der überall vorherrschende Fachkräftemangel.

Quelle: dpa

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