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Deutschlands dienstältester Bundestagsabgeordneter: Wolfgang Schäuble

Plenarsaal Bundestag

Mit einer Feierstunde wurde Deutschlands dienstältester Bundestagsabgeordneter geehrt. Wir stellen den Rekordhalter Wolfgang Schäuble vor.

Im November 2022 konnte Wolfgang Schäuble auf eine Zeit der Tätigkeit im Deutschen Bundestag zurückblicken, die mittlerweile ein halbes Jahrhundert geschafft. Er ist damit der Rekordhalter unter allen Menschen, die jemals in einem deutschen Parlament mitgewirkt haben. Bis zum Jahr 2017 hielt diesen Rekord August Bebel, der es mit einer zweijährigen Pause auf insgesamt 45 Jahre Parlamentszugehörigkeit brachte. Für seinen Rekord wurde Wolfgang Schäuble im Bundestag mit einer Feierstunde bedacht.

Wie begann der Weg von Wolfgang Schäuble in die Politik?

Das Interesse für die Politik wurde dem gebürtigen Freiburger in die Wiege gelegt, denn bereits sein Vater Karl Schäuble engagierte sich als Landtagsabgeordneter. Nach dem Abitur entschloss sich Wolfgang Schäuble für ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und promovierte im Jahr 1971. Seine berufliche Karriere startete er als Finanzbeamter in Baden-Württemberg. Bereits im Alter von 19 Jahren trat er in die Junge Union ein und wurde im Jahr 1965 Mitglied der CDU. In den Deutschen Bundestag wurde er 1972 gewählt. Mittlerweile absolviert der inzwischen 80-jährige Politiker seine 14. Legislaturperiode als Mitglied des Bundestags. Dort agierte er zeitweise als Fraktionsvorsitzender und parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion sowie als Führer der Opposition. Seit 2021 ist Wolfgang Schäuble als dienstältester Bundestagsabgeordneter der Alterspräsident des Bundestags. Zudem war er als Minister in verschiedenen Ressorts tätig. Als Bundesinnenminister war er entscheidend an der Vorbereitung der deutschen Wiedervereinigung beteiligt. Außerdem erfüllte er zeitweise die Aufgaben des Chefs des Bundeskanzleramts.

Was zeichnet den Politiker Wolfgang Schäuble bisher aus?

Ein Punkt an der politischen Karriere des Rekordhalters im Deutschen Bundestag ist besonders bemerkenswert. Seit einem Attentat im Jahr 1990 ist Wolfgang Schäuble querschnittsgelähmt. Trotzdem verfolgte er seine politische Karriere weiter und wurde damit zum Vorbild für viele Menschen mit ähnlichen Einschränkungen. Das damalige Attentat war nicht politisch motiviert, sondern war einer psychischen Erkrankung des Täters geschuldet. Es muss deshalb nicht wundern, dass der Alterspräsident des Bundestags in der Feierstunde wörtlich als „Parlamentarier aus Leidenschaft“ bezeichnet wurde. An einen Rückzug aus der Politik denkt er nicht. Stattdessen hat er noch einige Ideen. Zu seinen Zielen gehört es beispielsweise, die Überregulierung im deutschen Staatssystem zu beseitigen. Davon verspricht er sich eine verbesserte Handlungsfähigkeit der Regierung und eine Steigerung der Effizienz bei der Regierungsarbeit. Er sieht in jeder Krise die Chance, daraus zu lernen und notwendige Änderungen einzuleiten.

Quelle: Deutscher Bundestag

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