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Greenpeace fordert mit Petition dauerhaft günstiges Klimaticket

Old fashioned tram in the city center, Prague

Viele Menschen blicken mit Sorge auf das Ende des 9-Euro-Tickets. Greenpeace hat eine Petition für ein preiswertes Klimaticket gestartet.

Die Petition für ein günstiges Klimaticket wurde bereits (Stand 20. August 2022) von 279.568 Menschen gezeichnet. Damit hat die Umweltschutzorganisation bereits rund 93,2 Prozent der notwendigen Zeichnungen zusammen, die für eine Übergabe an den Bundesverkehrsminister und den Bundesfinanzminister notwendig sind. Noch ist die Bundesregierung bei der Einführung eines dauerhaft preiswerten Klimatickets zögerlich und verweist auf das Finanzierungsproblem. Doch auch dafür haben die Umweltschützer mehrere Lösungsvorschläge parat.

Wie würde Greenpeace ein Klimaticket finanzieren?

Im Rahmen eines umfangreichen Kostenvergleichs legen die Umweltschützer konkrete Zahlen vor. Bei einer hohen Akzeptanz eines Klimatickets für einen Euro pro Tag (also 365 Euro pro Jahr) würde der Zuschussbedarf der ÖPNV-Anbieter pro Jahr um rund 4 Milliarden Euro steigen. Allein der Wegfall des steuerlichen Dienstwagenprivilegs würde dem Bundesfinanzminister rund 4,4 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich in die Kasse spülen. Diesen Ansatzpunkt begründet Greenpeace damit, dass vor allem Besserverdiener/-innen Vorteile aus dem Dienstwagenprivileg ziehen. Sie werden durch die aktuelle Teuerungsrate und vor allem die steigenden Energie- und Kraftstoffpreise ohnehin nicht so stark belastet wie einkommensschwache Haushalte. Als weitere Möglichkeit der Gegenfinanzierung eines Klimatickets für 365 Euro im Jahr benennt Greenpeace die Reduzierung von klimaschädlichen Subventionen. Sie beliefen sich in den letzten Jahren durchschnittlich auf eine Summe von 46 Milliarden Euro. Das heißt, selbst eine leichte Reduzierung würde die Gelder freisetzen, die als Zuschüsse für die Anbieter öffentlicher Verkehrsmittel bei der dauerhaften Einführung eines Klimatickets benötigt werden.

Das Interesse an günstigen ÖPNV-Tickets ist groß

Das zeitlich befristete 9-Euro-Ticket entwickelte sich zu einem Verkaufsschlager. Im Juni 2022 kauften sich 40 Prozent aller Menschen in Deutschland ab einem Alter von 6 Jahren ein solches Ticket. Zuvor besaßen gerade einmal 13 Prozent der Vertreter/-innen dieser Zielgruppe ein Abo für ÖPNV-Fahrkarten. Greenpeace leitet daraus die logische Schlussfolgerung ab, dass der Preis für ÖPNV-Tickets bei der Nutzung eine wichtige Rolle spielt. Daten des Statistischen Bundesamts belegen, dass seit der Einführung des 9-Euro-Tickets ein signifikanter Rückgang der Auslastung der deutschen Autobahnen und Straßen verzeichnet wurde. Dieser Rückgang betraf hauptsächlich Fahrten mut Längen zwischen 30 und 100 Kilometern. Greenpeace verweist außerdem darauf, dass der Anbieter der Navigationshilfen TomTom die Häufigkeit von Staus vor allem in innerstädtischen Bereichen deutlich zurückgegangen ist. All diese Dinge kommen auch dem Klimaschutz zugute, denn sie reduzieren den CO2-Ausstoß. Die Greenpeace-Experten schätzen, dass bei einer Einführung eines dauerhaft günstigen Klimatickets bis zum Jahr 2030 durch die verstärkte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs mindestens 15 Millionen Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre gelangen.

Quelle: Greenpeace

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