Allerdings hat die offizielle
Deutliche regionale Unterschiede bei der Wohnungslosigkeit
Insgesamt weist das Statistische Bundesamt bundesweit rund 178.000 Personen in Gemeinschafts- und Notunterkünften aus. Am höchsten sind die gemeldeten Zahlen mit jeweils fast 36.000 betroffenen Personen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Berlin landet mit knapp 26.000 in Not- und Gemeinschaftsunterkünften untergebrachten Personen auf dem dritten Negativrang. Die wenigsten wohnungslosen Menschen in solchen Einrichtungen weist mit 365 Personen das Bundesland Sachsen-Anhalt aus. Auch Mecklenburg-Vorpommern meldet mit 405 Personen eine vergleichsweise geringe Zahl. Der Anteil der Menschen ausländischer Herkunft lag zum Stichtag (31. Januar 2022) bei 64 Prozent. Rund 31 Prozent der Betroffenen wiesen die deutsche Staatsangehörigkeit auf. Bei den verbleibenden 5 Prozent konnte die Herkunft nicht abschließend geklärt werden. Darunter befindet sich auch staatenlose Menschen.
Welche Rolle spielt der Sozialstatus bei der Wohnungslosigkeit in Deutschland?
Wohnungslose Männer machen mit 62 Prozent den größten Anteil der Menschen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften aus. In 37 Prozent der Fälle handelt es sich um Frauen. Das bundesweite Durchschnittsalter der von Wohnungslosigkeit Betroffenen liegt nach den Angaben des Statistischen Bundesamts bei 32 Jahren. Der Anteil älterer Menschen mit mehr als 65 Jahren macht etwa 5 Prozent aus. Etwa 41 Prozent entfallen auf alleinstehende Personen. Rund 33 Prozent der Betroffenen sind Paare mit Kindern und etwa 13 Prozent machen Alleinerziehende mit Kindern aus. In rund 3 Prozent aller Fälle handelt es sich um kinderlose Paare.
Welche Indikatoren gibt es für die weitere Entwicklung?
Die Zahl der von Wohnungslosigkeit Betroffenen dürfte inzwischen deutlich höher liegen und in nächster Zeit steigen. Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Einerseits hat Deutschland eine erhebliche Zahl ukrainischer Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Nicht in jedem Fall stand sofort eine Wohnung zur Verfügung, sodass eine Unterbringung in Not- und Gemeinschaftsunterkünften erfolgen musste. Andererseits wird die galoppierende Inflationsrate das Problem der Wohnungslosigkeit verschärfen. Trotz aller staatlichen Hilfen inklusive der Mindestlohnerhöhung werden viele Haushalte die gestiegenen Kosten der Lebenshaltung nicht bewältigen können, sodass eine Welle von Wohnungskündigungen aufgrund von Mietschulden droht.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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