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Griechenland bereitet sich auf Medicane Ianos vor

Strand mit Warnflagge

Meterologen gehen davon aus, dass sich das Sturmtief Ianos in den nächsten Stunden zu einem Medicane entwickeln wird.

Nach den aktuellen Berechnungen wird der Medicane Ianos von seinem aktuellen Nordostkurs auf weiter in Richtung Osten abschwenken. Das heißt, seine Ausläufer treffen das griechische Festland in den frühen Morgenstunden des 18. September 2020. Die Lage im nördlichen Mittelmeer ist insgesamt brisant, denn am Mittwoch tobten bereits heftige Gewitter sowohl über Malta als auch über Teilen Italiens.

Welche Bedingungen wird der Medicane Ianos bringen?

Die Meteorologen in Europa haben berechnet, dass sich der Sturm noch deutlich verstärken wird. Sie erwarten im Zentrum des Medicanes Böen mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 200 Kilometern pro Stunde. Am schlimmsten dürfte es dabei die griechischen Inseln Lefkas, Zakynthos und Kefalonia treffen. Außerdem wurden die Menschen in den Küstenbereichen Griechenlands dazu aufgefordert, sich auf massive Regenfälle und großflächige Überschwemmungen einzustellen. Nach den aktuellen Hochrechnungen könnten stellenweise bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter in einem Zeitraum von 48 Stunden fallen. Die größten Regenmengen deuten sich derzeit neben den genannten Inseln auch für die Regionen Attica und Peloponnese sowie das zentrale griechische Festland an. Aktuell gibt es keine verlässlichen Prognosen, wie sich der Medicane Ianos nach seinem Landfall weiter entwickeln wird.

Was ist ein Medicane?

Der Begriff Medicane setzt sich aus Teilen der Bezeichnung „Mediterranean hurricane“ zusammen. Das heißt, es handelt sich um Stürme, die nach dem Modell des Hurrikans funktionieren, aber nicht über dem Ozean auftreten, sondern sich über dem Mittelmeer bilden. Allerdings ist das Einzugsgebiet des Mittelmeers nicht groß genug, um ein sich selbst erhaltendes Orkantief aufzubauen. Das hat direkten Einfluss auf die Lebensdauer. Sie ist bei den Medicanes deutlich kürzer als bei Hurrikanen über dem Atlantik oder Pazifik. Die Bezeichnung Medicane wird für Sturmtiefs über dem Mittelmeer verwendet, die es auf Windgeschwindigkeiten von mehr als 112 Kilometer pro Stunde bringen. Die Namensgebung erfolgt nicht einheitlich. Deshalb wird die aktuelle Orkanfront an einigen Stellen auch Medicane Cassilda genannt. Der letzte große Medicane traf im September 2018 auf Land.

Quelle: Severe Weather Europe

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