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Afrika kämpft mit Heuschreckenplage

Balkon mit Blumen

Ist die Apokalypse nah? Man könnte es meinen, denn seit Wochen kämpft der Osten Afrikas mit einer wahren Heuschreckenplage. Riesige Schwärme Heuschrecken ziehen über das Land und fressen alles kahl. Jetzt droht laut Entwicklungsminister Müller sogar eine Hungersnot.

So sorgen sich die Bundesregierung und mehrere Hilfsorganisationen zunehmend aufgrund der sich weiter ausbreitenden Heuschreckenplage in Ostafrika. Daher forderte jetzt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen zu mehr Engagement auf. Er forderte, dass der Kampf gegen die in Ostafrika herrschende Heuschreckenplage verstärkt werden müsse. Nur durch „entschlossenes Handeln“ ließe sich eine weitere Ausbreitung der Schwärme verhindern.

Heuschreckenplage könnte jahrelange Entwicklungsarbeit zerstören

Auch Marlehn Thieme, Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, zeigt sich besorgt und warnt davor, dass die aktuelle Heuschreckenplage die Entwicklungsarbeit der letzten Jahre zunichtemachen könne. Die bisherigen Maßnahmen, die gegen die Plage ergriffen wurden, sieht sie skeptisch. Trotzdem sprach Thieme davon, dass die Heuschreckenplage nicht das einzige Problem in Ostafrika sei, sondern man „an vielen Fronten arbeiten“ müsse.

Von Deutschland hat die FAO bereits 20 Millionen Euro für humanitäre Maßnahmen zur Verfügung gestellt bekommen. Gleichzeitig unterstützt Deutschland das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Müller fordert, dass die „Heuschreckenplage nicht zu einer neuen Hungersnot und Vertreibung führen“ darf.

Hunger in Afrika

Dabei ist die Heuschreckenplage nicht neu, schon seit Monaten ziehen die Schwärme, die aus Millionen von Wüstenheuschrecken bestehen, über Ostafrika. Der starke Regen in der Region fördert auch noch ihre Vermehrung. Hinzu kommen diverse Konflikte, Dürreperioden und hohe Lebensmittelpreise, die die Menschen in der Region vor immer neue Herausforderungen stellen. Viele haben aufgrund dieser Entwicklungen ohnehin schon nicht genug zu essen.

Jetzt steht auch noch die wichtigste Pflanz- und Erntezeit in der Region bevor. Wenn die Heuschrecken dann immer noch unterwegs sind, könnten die Folgen „verheerend“ sein. Auch die FAO sprach von einer „extrem alarmierenden“ Situation in Afrika. So haben sich in Kenia und Somalia bereits neue Schwärme formiert. Aber auch Uganda, der Kongo, der Sudan und Südsudan, Äthiopien und Eritrea sind von der Heuschreckenplage betroffen.

Entwicklungsminister Müller geht davon aus, dass die aktuelle Plage komplett unterschätzt wird. Er bezeichnete sie als „größte Plage seit Jahrzehnten“ und laut einigen Experten soll es sogar die größte seit Menschengedenken sein. Die Prognosen gehen davon aus, dass die Schwärme noch 20 Mal größer werden können. Dann ist eine echte Hungersnot vorprogrammiert.

Im Moment gibt es laut Thieme zwar noch ausreichend Lebensmittelvorräte, allerdings reichen diese auch nicht ewig. Zudem ist die Vermeidung einer Hungersnot auch von den Ernten in anderen Ländern abhängig.

Quelle: dpa

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