Die verheerenden Waldbrände in Griechenland geraten zunehmend außer Kontrolle. Offiziellen Angaben zufolge haben sie bereits mindestens 50 Menschenleben gefordert, Dutzende weitere sind verletzt. Im Großraum Athen hat man mittlerweile sogar den Notstand ausgerufen.
Wie ein Helfer des Roten Kreuzes dem griechischen Nachrichtensender Skai gegenüber bestätigte, habe man nahe Rafina 26 Leichen gefunden. Das wurde auch von Girgos Kokkolis, dem Vizebürgermeister der Region bestätigt. Zuvor hieß es vom staatlichen griechischen Rundfunk bereits, dass 24 Menschen bei den Waldbränden ums Leben gekommen seien. Über 150 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schweben in Lebensgefahr, wie das griechische Staatsradio ERT berichtete. Dabei berief es sich auf die Rettungskräfte und die Krankenhäuser der Region.
Um Mati war die Flucht vielfach nicht mehr möglich
Wie Dimitiris Tzanakopoulos, griechischer Regierungssprecher mitteilte, sei es vor allem in der Region um Mati vielen Menschen nicht mehr gelungen, rechtzeitig die Flucht zu ergreifen. Sie wurden in ihren Autos, Häusern und Wohnungen quasi von den Flammen eingeschlossen. Kein Wunder, dass sich die Regierung entschieden hat, im Großraum Athen den Notstand auszurufen.
Über 700 Menschen haben die Küstenwache, Fischer, aber auch Urlauber mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht. Sie hatten an den Stränden und den felsigen Küstenabschnitten Schutz vor dem Feuer gesucht. In der Nacht konnten die meisten Brände vor Ort unter Kontrolle gebracht werden, als der Wind langsam nachließ. Trotzdem mussten Tausende Menschen im Freien, in Sporthallen und Autos übernachten, wie das Staatsfernsehen berichtete.
Im Osten der griechischen Hauptstadt, in der Region der Hafenstadt Rafina, entstanden ersten Angaben zufolge die schwersten Schäden. So wurde Rafinas Stadtteil Mati fast vollständig zerstört. Im Fernsehen wurden Bilder gezeigt, auf denen die Häuser von ganzen Straßenzügen niedergebrannt waren. Löschflugzeuge und Hubschrauber kamen mit Tagesanbruch zum Einsatz, um noch die letzten Brandherde zu löschen. Ein Feuerwehrmann hofft darauf, dass man heute die letzten Brände löschen kann.
Riesige Waldbrände umgaben Athen
Über ganz Athen hingen riesige Rauchwolken und verdunkelten die Sonne, westlich und östlich der Stadt liegen die Ferienwohnungen Tausender Athener, so dass die Katastrophe ein immenses Ausmaß annahm. Alleine im Osten der Stadt wurden über 200 Häuser und Hunderte Autos zerstört oder beschädigt, so die Bürgermeister des Großraums.
Giannis Kapakis, Chef des griechischen Zivilschutzes sprach vom „schlimmsten Szenario“. Nicht nur, dass viele Einwohner in Panik gerieten und flüchteten, man musste auch mehrere Kinder-Zeltlager evakuieren und in einigen Regionen fielen Strom, Telefon und Internet aus.
Alexis Tsipras, der griechische Regierungschef, hat aufgrund der verheerenden Waldbrände sogar einen Besuch in Bosnien-Herzegowina vorzeitig abgebrochen. Er verdächtigt Brandstifter, das Feuer ausgelöst zu haben. Gleichzeitig ordnete er an, dass das Militär und Feuerwehren aus anderen Orten nach Athen entsandt werden sollen, wie das Staatsradio berichtete. Auch andere Länder der EU habe man um Hilfe gebeten.
Derzeit liegen die Temperaturen in Griechenland um die 40 Grad Celsius. Die vorherrschenden Windböen in der Region erreichen die Stärke sieben, die die Feuer immer neu entfachen. Und mit Einbruch der Dunkelheit gibt es auch keine Unterstützung mehr von Löschflugzeugen und Hubschraubern.
BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.
Weitere Meldungen
Hollywood fehlen durch die Feuer zahlreiche beliebte Drehorte
Hollywood fordert staatliche Hilfe für den Wiederaufbau
Feuer in Los Angeles: Wie ist die aktuelle Lage?