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Christian Lindner: Bäckerei-Anekdote sorgt für Empörung

Christian Lindner steht unter Beschuss. Die Kritik richtet sich vor allem gegen seine Bäckerei-Anekdote. Jetzt wirft ihm auch noch die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) vor, Stimmungsmache gegen Dunkelhäutige zu betreiben. Positive Kritik kommt indes von der AfD.

Christian Bäumler, stellvertretender Bundesvorsitzender der CDA, hat die Äußerungen Christian Lindners zur Furcht vor Zuwanderern scharf verurteilt. Er sprach von einer „Stimmungsmache gegen Dunkelhäutige und Hartz-IV-Empfänger mit Flüchtlingsgeschichte“. Damit betreibe „Christian Linder das Geschäft der AfD“, so Bäumler dem „Handelsblatt“ gegenüber weiter. Mit diesen Aussagen spalte die FDP zudem die Gesellschaft und entferne sich immer weiter von ihren eigentlich liberalen Wurzeln. Bäumler sprach sogar davon, dass Linder die Würde jedes Einzelnen auf den „liberalen Friedhof“ befördert habe.

Was hatte Christian Lindner gesagt?

Auf dem FDP-Parteitag am Samstag in Berlin hatte Christian Lindner erklärt, dass die Menschen in der Schlange beim Bäcker nicht einschätzen könnten, ob der Vordermann, der seine Brötchen in gebrochenem Deutsch bestellt, tatsächlich ein hochqualifizierter und erwünschter Entwickler oder ein illegal zugewanderter Ausländer sei. Es sei jedoch notwendig, dass sich die Menschen in unserer Gesellschaft sicher sein können, dass alle Menschen, die mit ihnen in der Schlange beim Bäcker warten, sich auch „legal bei uns aufhalten“.

Weiterhin übte Bäumler Kritik an Christian Lindners Aussage, dass die Hartz-IV-Leistungen wie „ein Magnet“ wirken würden, bei dem sich ein Zuverdienst nicht mehr lohne. Bäumler erklärte, dass Menschen, die Hartz IV als Magnet bezeichneten, die Menschen verhöhnten, die auf die Grundsicherung angewiesen seien.

Lindners Erklärungen zu seinen Aussagen

Bereits kurz nach der Rede hagelte es im Netz, vor allem in den sozialen Netzwerken, Kritik an Lindners Aussagen. Sie wurden als rassistisch und rechtspopulistisch kritisiert. Chris Pyak, FDP-Mitglied, sprach sogar davon, aufgrund von Lindners Aussagen aus der Partei auszutreten.

Christian Lindner erklärte sich kurz darauf in einem kurzen Video und verwies darauf, dass er die Bäckerei-Anekdote „frei entwickelt“ habe. Sie leitete sich aber aus einer realen Situation ab, die ihm ein Bekannter geschildert hätte. Gleichzeitig verwies der FDP-Politiker darauf, dass jene, die in seinen Äußerungen Rassismus oder Rechtspopulismus lesen wollten, „doch etwas hysterisch unterwegs“ seien.

AfD freute sich über Lindners Aussagen

Die Alternative für Deutschland (AfD) hatte übrigens keine Probleme mit der Bäckerei-Anekdote des FDP-Chefs. Alice Weidel, Bundestagsfraktionschefin der AfD, warf Lindner am Sonntagabend jedoch vor, dass seine geäußerten Bedenken gegen die aktuelle Asyl- und Zuwanderungspolitik reine Lippenbekenntnisse seien. Sie sprach davon, dass sich die FDP bisher jedem Antrag der AfD konsequent verweigert habe, mit dem man lediglich die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland wieder herstellen wollte. Trotzdem lade man die FDP gerne ein, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen.

Jörg Meuthen, Vorsitzender der AfD, freut sich, dass auch Lindner, der der AfD immer wieder „zu Unrecht Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“ unterstellt habe, jetzt selbst solche Vorwürfe gegen sich aufkommen sieht. Meuthen hofft, dass Lindner aus der Bäckerei-Anekdote lernt, solche Vorwürfe künftig nicht mehr so leichtfertig in den Raum zu stellen.

Quelle: dpa

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