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Netflix-Produktionen haben bei Filmfestspielen Cannes nichts zu suchen

Im letzten Jahr schafften es noch zwei Netflix-Produktionen, um die Goldene Palme in Cannes zu konkurrieren. In diesem Jahr ist der Streaming-Anbieter komplett raus aus dem Wettbewerb. In der Begründung heißt es, dass das Geschäftsmodell von Netflix nicht der Idee von Cannes entspreche.

Cannes ist keine Werbeplattform für Netflix

So musste Thierry Frémaux im letzten Jahr viel Kritik einstecken, als er zwei Netflix-Produktionen zu den Filmfestspielen einlud. Es ging um „Okja“ und „The Merowitz Story“. Die Kritiker hatten vor allem ein Problem damit, dass die Filme nur für Netflix-Abonnenten produziert werden. Würden diese zu den Filmfestspielen nach Cannes geladen, ergäbe sich daraus lediglich eine Werbeplattform für den Streamingdienst.

Kurz darauf änderte das Filmfestival in Cannes die Statuten. Filme, die in den Wettbewerb starten wollen, müssen demnach einen Kinostart in Frankreich nachweisen. Wie Festivalleiter Frémaux jetzt mitteilte, ist Netflix damit offiziell raus aus dem Wettbewerb.

„The Hollywood Reporter“ zitierte Frémaux übrigens dahingehend, dass er sich erhofft hatte, Netflix davon zu überzeugen, seine Filme auch im Kino zu zeigen, was der Streamingdienst jedoch ablehnte. In Cannes nimmt man die Streamingdienste als neue und mächtige Filmproduzenten zwar ernst, so Frémaux weiter, aber die Geschichte von Kino und Internet ist zu unterschiedlich. Auch Netflix habe mittlerweile eingesehen, dass das eigene Geschäftsmodell der Idee der Filmfestspiele in Cannes widerspreche.

Steven Spielberg ebenfalls gegen Netflix-Teilnahme in Cannes

Auch Star-Regisseur Steven Spielberg, der gerade erst den fünften Teil für „Indiana Jones“ für 2020 angekündigt hatte, sprach sich gegen die Gleichberechtigung von Netflix-Produktionen und klassischen Kinofilmen bei derartigen Wettbewerben aus. Der Regisseur erklärte im Interview, dass er nicht daran glaube, dass Filme, die weniger als eine Woche im Kino laufen, die Chance auf einen Oscar verdient hätten.

Hintergrund zu Spielbergs Aussage ist, dass der Netflix-Film „Mudbound“ gleich in mehreren Kategorien für einen Oscar nominiert war. Allerdings war der Film nur für eine Woche in ausgesuchten Kinos in New York und Los Angeles zu sehen.

Quelle: brs

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