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Küchenhersteller ALNO stellt endgültig den Betrieb ein

Am 24. November 2017 teilte der Insolvenzverwalter des Küchenherstellers ALNO, Professor Doktor Martin Hörmann, in einem offiziellen Statement mit, dass der Geschäftsbetrieb nun komplett eingestellt wird. Dabei gibt es nur eine Ausnahme, denn die Kunden der pino Küchen GmbH werden ihre zur Lieferung ausstehenden Bauteile für bereits gekaufte Küchen noch erhalten. Notwendig wurde der Schritt, nachdem keine Angebote für eine Übernahme des Unternehmens abgegeben wurden. Im Dezember 2017 sollen nun die im Lager befindlichen Küchenteile bei einer Einzelversteigerung zu Gunsten der Gläubiger verwertet werden. Dieses Verfahren steht auch für die restlichen Vermögenswerte der ALNO AG an.

ALNO-Insolvenz könnte ein rechtliches Nachspiel haben

Schon in der Phase der sich abzeichnenden Insolvenz gab es Kritik von den Gewerkschaften. Nun spricht die IG Metall davon, dass die ALNO-Geschäftsführung „haarsträubende Fehler“ gemacht haben soll. Auch der Insolvenzverwalter ist offenbar auf einige Ungereimtheiten gestoßen. Sie beziehen sich auf die Verwendung der Gelder, die von einem Investor aus Bosnien im Jahr 2016 getätigt wurden. Dabei soll es sich um eine bis zu dreistellige Millionensumme gehandelt haben. Von dieser Summe fehlte bei der Übernahme der Aufsicht durch den Insolvenzverwalter jede Spur. Deshalb gehen Experten jetzt davon aus, dass die bosnische Investmentgesellschaft Tahoe nun diese Summe zumindest in einem Zivilverfahren zurückfordern wird. Die Investoren haben Statements zufolge auch Hinweise auf ähnlich dubiose Verträge gefunden, wie sie im Vorfeld der Schlecker-Pleite abgeschlossen worden waren.

Welche Folgen hat die ALNO-Pleite?

Mit der Schließung der ALNO AG verliert die Kommune Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen einen der größten Arbeitgeber. Noch im Jahr 2015 verzeichnete der insolvente Küchenhersteller rund 2.100 Angestellte. Vor allem die in der Produktion beschäftigten Mitarbeiter stammen aus der Region. Am 12. Oktober 2017 musste auch beim Tochterunternehmen Wellmann durch den Insolvenzverwalter ebenfalls die Produktion eingestellt werden. Zumindest gelang ihm ein Verkauf der Tochtergesellschaft Pino an eine Investmentgesellschaft, an welcher der direkte Konkurrent Nobilia beteiligt ist. Doch nun scheint es, als würden auch die dort angestellten 230 Mitarbeiter am Standort Pfullendorf ihren Job verlieren.

Quelle: alno-ag.de

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