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Leipzig belegt: Schulschließungen waren kurzsichtig

Gerade eben hat der Stadtrat Leipzig den neuen Haushalt beschlossen. Eine Position fällt dort besonders ins Auge. Bis Ende 2018 werden in der sächsischen Metropole 183 Millionen Euro in den Neubau sowie in die Sanierung und Modernisierung von Schulen investiert. Mehr als ein Dutzend Schulen sollen neu gebaut werden. Gravierende Engpässe gibt es bei den Grundschulen ebenso wie bei den Hauptschulen und Gymnasien. Das betonte Professor Thomas Fabian. Er gehört zur SPD-Fraktion des Leipziger Stadtrats. Gute Nachrichten gibt es auch für die Autofahrer. Die Stadt will 2017 und 2108 rund 90 Millionen Euro in die Sanierung und den Ausbau der Straßen investieren.

Ein kleiner Blick in die Vergangenheit

Zum Ende der 1990er Jahre sorgten zahlreiche Eingemeindungen dafür, dass die Bevölkerung der Stadt rasant anwuchs. Dadurch wies die Bevölkerungszahl allein im Jahr 1999 ein sattes Plus von 12 Prozent auf. Doch durch die Abwanderung gen Westen nach der deutschen Wiedervereinigung reduzierte sich die Anzahl der jungen Familien mit Kindern. In der Folge kam es zu massiven Schulschließungen, die sich stellenweise sehr schnell als Fehlentscheidungen erwiesen haben. Ein Beispiel dafür ist eine Grundschule im Leipziger Westen, genauer gesagt im Stadtteil Böhlitz-Ehrenberg. Dort wuchs die Zahl der schulpflichtigen Kinder durch große Baugebiete so rasant, dass sogar die Kapazität der vorhandenen Grundschule schnell überschritten wurde. Die Konsequenz war, dass die Grundschüler in umgebauten Bürocontainern unterrichtet werden mussten, die ein ortsansässiges Unternehmen nicht mehr benötigte. Auch die dortige Hauptschule sollte dem Rotstift zum Opfer fallen. Die Schließung scheiterte letztlich an den nicht ausreichenden Transportkapazitäten der LVB.

Wie entwickelte sich die Bevölkerungszahl in Leipzig weiter?

Seit dem Jahr 2002 verzeichnet Leipzig durchgängig ein stabiles Bevölkerungswachstum, welches seit 2012 durchweg mehr als zwei Prozent beträgt. 2015 gab es sogar ein Plus von knapp drei Prozent, was auch durch die Aufnahme unzähliger Flüchtlinge bewirkt wurde. Das Wachstum soll nach den aktuellen Prognosen auch in den nächsten Jahren in gleicher Höhe anhalten. Die Bertelsmann-Stiftung rechnet damit, dass Leipzig ohne weitere Eingemeindungen im Jahr 2030 fast 565.000 Einwohner haben wird. Damit ist auch die Einwohnerdichte sehr hoch, denn hier lebten zum Jahresende 2015 bereits 1.882 Menschen auf einem Quadratkilometer. Die Investitionen in den Ausbau der Schulen dürften angesichts der Prognosen also dringend notwendig sein.

Quelle. Stadt Leipzig

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