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Horror: Tote auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin

Kurz nach 20.00 Uhr am 19. Dezember 2016 raste ein LKW in die Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin. Er befindet am Breitscheidplatz im unmittelbaren Umfeld der Gedächtniskirche. Ersten Informationen der Berliner Polizei zufolge sind dabei mindestens neun Menschen ums Leben gekommen und rund fünfzig Menschen teils lebensgefährlich verletzt worden. Unter den Toten ist auch der Beifahrer des LKWs. Ein Verdächtiger wurde von der Berliner Polizei im Umfeld des Ereignisortes festgenommen worden. Ob er tatsächlich der Fahrer des LKW war, konnte noch nicht mit Sicherheit bestätigt oder ausgeschlossen werden.

Handelt es sich um einen Terroranschlag?

Derzeit steht noch nicht mit Sicherheit fest, ob es sich um einen Terroranschlag oder einen tragischen Unfall handelt. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen Terroranschlag hoch. Die Spedition, zu welcher der LKW mit polnischem Kennzeichen gehört, gab an, bereits seit dem frühen Nachmittag keinen Kontakt mehr zu ihrem Fahrer gehabt zu haben. Der Fahrer gilt als sehr zuverlässig und zeigte keine Anzeichen einer Radikalisierung. Der Berliner Innensenator gab in einem Statement gegen 22.30 Uhr an, dass die Lage unter Kontrolle ist. In der Charité ist Notstandsalarm ausgerufen worden. Er kündigte für den Dienstagvormittag eine Pressekonferenz zu den ersten Ermittlungsergebnissen an. Die Abläufe erinnern doch sehr an das Attentat in Nizza im Juli 2016, denn der LKW raste auf einer Strecke von 80 bis 100 Meter ungebremst in die Menge.

Polizei in Berlin bittet um Mithilfe

Die Berliner Ermittler baten auf ihrem Twitter-Account sehr nachdrücklich darum, keine Fotos oder Videos vom Ereignisort zu veröffentlichen. Informationen von Zeugen sollen ausschließlich direkt an die Polizei in Berlin gegeben werden. Die Berliner und ihre Gäste werden gebeten, daheim zu bleiben. Sie sollen nicht zum Ereignisort kommen, um die Rettungs- und Ermittlungsarbeiten nicht zu behindern. Außerdem bestätigte die Polizei Berlin, dass es aktuell keine Hinweise auf weitere Gefährdungen in der Stadt gibt. Facebook gab nach dem Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz in Berlin sofort die SafetyCheck-Funktion wieder frei.

Update (Stand 0.30 Uhr)

Hinweise auf Terroranschlag verdichten sich

Wie die Berliner Polizei inzwischen offiziell bestätigte, befanden sich auf der Ladefläche des LKWs Stahlträger. Ersten Ermittlungen zufolge wurde er auf einer Baustelle in Polen gestohlen. Auch die Nationalität des bei dem Vorfall getöteten Beifahrers wurde mittlerweile offiziell bestätigt. Es handelt sich um einen Polen. Bei dem geflohenen Fahrer soll es sich einer Berliner Zeitung zufolge unter Berufung auf Ermittlerkreise um einen Afghanen oder Pakistani handeln. Mehrere Terrorexperten äußerten übereinstimmend, dass allein der Ablauf auf einen Terrorakt hindeutet. Eine offizielle Pressekonferenz des Berliner Senats wurde für den 20. Dezember 2016 um 13.00 Uhr angekündigt.

Update (Stand 6.30 Uhr)

Opferzahlen nach oben korrigiert

Nach den verheerenden Vorkommnissen der letzten Nacht musste die Polizei die Opferzahlen korrigieren. Mittlerweile ist von zwölf Toten und 48 Verletzten die Rede.

Aus der polnischen Spedition hieß es, der LKW sollte eigentlich bis zur Entladung am heutigen Dienstag stehen bleiben. Wie den GPS-Daten zu entnehmen sei, wäre der LKW aber mindestens drei Mal zwischenzeitlich gestartet worden. Losgefahren sein soll er letztlich um 19:34 Uhr.

Von NRWs Innenminister hieß es, dass nach der aktuellen Informationslage von einem Terroranschlag auszugehen sei. Daher habe man die Polizeipräsenz in NRW auch wieder erhöht. Heute wollen die Innenminister von Bund und Ländern über die aktuelle Sicherheitslage beraten.

Ab 11:30 Uhr soll ein Kondolenzbuch in der Gedächtniskirche ausgelegt werden, um der Toten zu gedenken. Erzbischof Erwin Koch wird ab 12 Uhr zu einem Gebet in die Sankt-Hedwigs-Kathedrale einladen.

Quelle: Polizei Berlin (Twitter)

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