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Verkehrsinfarkt – Worauf müssen sich deutsche Autofahrer einstellen?

In regelmäßigen Abständen gibt die Bundesregierung eine Verkehrsprognose für Deutschland heraus. Am 11. Juni 2014 veröffentlichte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Aussichten bis 2030. Und die sehen katastrophal aus, sofern nicht einem Verkehrsinfarkt mit immensen Investitionen vorgebeugt wird. Bis zum Jahr 2030 wird mit einer dramatischen Steigerung des Verkehrsaufkommens gerechnet, dem die Infrasysteme in Deutschland im aktuellen Zustand nicht gewachsen sind.

Nicht nur Straßen sind vom Verkehrsinfarkt betroffen

Regelmäßige Staus auf den Autobahnen zeigen an, dass die Kapazitäten an einigen Stellen schon heute nicht mehr ausreichen. Vor allem in der Ferienzeit dürfte die Verkehrslage auf den Nord-Süd-Tangenten wieder kritisch werden. Wenn die Kultusminister der Bundesländer mit ihren Forderungen nach einer Verkürzung des Zeitfensters für die Sommerferien Erfolg haben sollten, sind in den Sommermonaten zusätzliche Staus vorprogrammiert. Doch auch bei den Flughäfen sieht die Lage nicht viel anders aus. Viele deutsche Airports arbeiten dauerhaft an ihren Kapazitätsgrenzen. Deshalb sind die Verzögerungen am Airport Berlin-Brandenburg besonders fatal, denn er könnte bei voller Betriebsaufnahme einige Entlastungen bewirken.

Verkehrsinfarkt droht auch beim Güterverkehr und bei der Bahn

Die aktuellen Prognosen zur Entwicklung der Verkehrslage gehen davon aus, dass der Güterverkehr in den nächsten 15 Jahren einen Zuwachs von 38 Prozent haben wird. Auf den deutschen Bundesstraßen und Autobahnen müssen die Nutzer künftig mit rund 39 Prozent mehr großen Trucks rechnen. Hier spielt vor allem der Transitverkehr eine erhebliche Rolle. Beim Güterverkehr auf der Schiene erwarten die Experten im gleichen Zeitraum eine Steigerung um 43 Prozent. Den Grund für diesen Trend bei der Verkehrslage sehen die an der Erstellung der Verkehrslage beteiligten Institute vor allem darin, dass immer häufiger verschiedene Verkehrswege beim Gütertransport miteinander kombiniert werden.

Wie gestaltet sich die Verkehrsprognose beim Personenverkehr?

Die aktuelle Studie weist aus, dass allein beim Flugverkehr mit einer Steigerung um 65 Prozent gerechnet wird. Beim schienengebundenen Personenverkehr erwartet das Verkehrsministerium eine Zunahme um zwanzig Prozent. Im gleichen Zeitraum soll die Anzahl der PKW auf Deutschlands Straßen um 13 Prozent steigen. Das scheint auf den ersten Blick ein Widerspruch zur demografischen Entwicklung zu sein. Doch der Trend geht dahin, dass immer mehr ältere Menschen ein eigenes Auto besitzen und auch regelmäßig benutzen.

Die Verkehrslage entwickelt sich regional sehr unterschiedlich

Vom Verkehrskollaps bedroht sind vor allem die Ballungszentren im Norden und Süden. Im Osten Deutschlands könnte die Verkehrslage in den Regionen Leipzig-Halle, Berlin und Dresden kritisch werden. Für die fünf östlichen Bundesländer rechnet der Bericht zur Entwicklung der Verkehrslage mit diesen drei Ausnahmen mit einem spürbaren Rückgang des Verkehrsaufkommens. In den Ballungszentren im mittleren Westen der Bundesrepublik ist die Verkehrslage jetzt schon kritisch. Genau deshalb will Alexander Dobrindt auch noch vor der Sommerpause des Bundestags die Diskussionen um die Vignetten für die Maut vom Tisch haben.

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