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Niedersachsen: Kommt die Pachtpreisbremse?

Die Mietpreisbremse gilt gut ein Jahr nach ihrer Einführung in Deutschland noch immer als umstritten. Dennoch hat sich Niedersachsen als erstes Bundesland dazu entschlossen, ähnlich der Mietpreisbremse, eine Pachtpreisbremse für landwirtschaftlich genutzte Flächen einzuführen. Die Preisobergrenzen für Ackerflächen beispielsweise sollen durch eine Gesetzesänderung der Landesregierung durchgesetzt werden.

Pachtpreisbremse – maximal 30 Prozent über Durchschnittspacht

Ersten Angaben zufolge, sollen die Pachtpreise für das Land maximal 30 Prozent über den regional üblichen Pachtpreisen liegen. Neben der Preisobergrenze für die Pacht als solches, sollen auch Preisobergrenzen für die Verkäufe von Äckern greifen, so das Landwirtschaftsministerium Niedersachsens, das von Christian Meyer geführt wird.

Als wichtigstes Ziel kündigte Meyer an, sehe man, dass bäuerliche Flächen auch weiter in Bauernhand verbleiben sollten und nicht etwa an Investoren gehen dürften. Denn gerade die Investoren, die zunehmend auch in den Kauf von Ackerflächen einsteigen, sorgen für anziehende Preise. Neben Privatinvestoren steigt die Zahl von Pensionsfonds, niederländischen Agrarkonzernen und Energiegenossenschaften. So hatte etwa der deutsche Agrarkonzern KTG Agrar, der mittlerweile insolvent ist, immer mehr Flächen bundesweit erworben. Einen Grund dafür sehen Experten darin, dass etwa der Maisanbau für Bauern deutlich lukrativer geworden ist, seitdem die Grünen die Energiewende stärker forcieren.

Vorkaufsrecht für Bauern

Allerdings hat Niedersachsen das Problem nicht als einziges Bundesland erkannt. Auch in vielen anderen Ländern arbeitet man an Gesetzen, um beispielsweise Bauern ein Vorkaufsrecht für landwirtschaftliche Flächen einzuräumen. In den neuen Bundesländern sind die Bemühungen um eine solche Lösung besonders stark.

Wie das Agrarministerium Niedersachsen mitteilte, stieg der durchschnittliche Kaufpreis für Ackerland in den letzten zehn Jahren um über 100 Prozent. Ursprünglich musste man 1,25 Euro je Quadratmeter zahlen, mittlerweile ist man bereits bei drei Euro angekommen. Bei reinem Grünland verdoppelte sich der Preis auf 1,50 Euro pro Quadratmeter. Bei den Pachtpreisen stiegen die Pachten je Hektar binnen sechs Jahren um 35 Prozent.

Quelle: dpa

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