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Der Drucker wird zum Elektronikproduzenten

Die 3D-Drucker haben inzwischen erfolgreich ihren Siegeszug rund um die Welt angetreten und stehen auch bereits in vielen privaten Haushalten. Sie haben die Herstellung von kleinen Gegenständen aus Kunststoff revolutioniert und sind auch aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Nun kündigt sich eine neue Art der Verwendung der Technik an, die eigentlich für den Ausdruck von digital erstellten Dokumenten entwickelt wurde. Einem Wissenschaftler aus Südkorea ist es gelungen, mit einem handelsüblichen Tintenstrahldrucker einfache Schaltkreise herzustellen. Diese Technologie ist eines der Ergebnisse seiner inzwischen fünfjährigen Suche nach flexiblen Energiespeichern.

Erste Prototypen zeigen die Möglichkeiten

Eine erste praktische Anwendungsmöglichkeit hat Sang-Young Lee bereits vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Aufkleber für einen Kaffeebecher, der anzeigen kann, ob der Inhalt heiß oder kalt ist. Dass sich dahinter intelligente Elektronik verbirgt, ist bei der Hülle nicht zu erkennen. Genau das ist auch das Ziel des Koreaners. Sang-Young Lee möchte mit seiner Technologie dazu beitragen, dass die derzeit noch herstellungsbedingt vorhandenen Einschränkungen beim Design mobil nutzbarer Elektronik verschwinden. Als Beispiel brachte er die in Textilien integrierte Technik zur Überwachung medizinischer Werte. Sie soll nach seinen Plänen noch dazu sehr preiswert und mit Technik hergestellt werden, die auch selbst keine großen Investitionen erfordert. Deshalb nutzte er für seine Experimente auch einen Tintenstrahldrucker, der ohnehin zum Bestand seines Labors gehörte.

Wie funktioniert der Ausdruck elektronischer Komponenten?

Um die Superkondensatoren auf normalem Papier ausdrucken zu können, muss dieses zuvor mit einer Schicht Zellulose versehen werden. Die Zellulose bewirkt, dass die mit Nanoröhrchen aus Kunststoff und Elektrolyten bestückte Tinte beim Ausdrucken nicht verlaufen kann. Die Herausforderung bestand darin, die Elektrolyte so zu modulieren, dass sie im Tintentank nicht verklumpt und die Düsen der Druckköpfe passieren kann. Nachdem dieses Problem erfolgreich gelöst wurde und seine ausgedruckten Speicher die Praxistests in selbst gebauten Testanlagen bestanden haben, besteht das nächste Ziel von Sang-Young Lee darin, die Kapazität seiner gedruckten Superkondensatoren zu erhöhen.

Quelle: rsc.org

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