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Werden die Negativzinsen der Commerzbank weiter ausgeweitet?

Es war ein Akt, der für Aufsehen sorgte: Die Commerzbank führte Negativzinsen ein. Zumindest einige mittelständische Kunden sind davon betroffen. Wie Informationen der „Welt am Sonntag“ verlauten lassen, sei die Commerzbank in den letzten Monaten verstärkt auf Unternehmen zugegangen, die Gelder auf ihren Konten „bunkern“. Wird dieses Geld nicht für den regulären Zahlungsverkehr benötigt, so solle dafür ein Strafzins entfallen. Betroffen sein soll laut „Welt am Sonntag“ jeder zehnte Firmenkunde.

Commerzbank bestätigt Negativzinsen für Unternehmen

Auf Nachfrage bestätigte die Commerzbank das Vorgehen. Insbesondere bei Firmenkunden und großen Konzernen, bei institutionellen Kunden und Kunden des öffentlichen Sektors gehe man so vor. Haben diese hohe Guthaben als Einlagen bei der Commerzbank geparkt, verlange man eine individuelle Guthabengebühr für die „überschüssige Liquidität“. Wie ein Sprecher allerdings erklärte, sei es nicht das Ziel, die Gebühr tatsächlich zu erheben.

Vielmehr wolle man im Gespräch mit dem Kunden alternative Anlagekonzepte entwickeln. Diese könnten zum Beispiel längere Laufzeiten beinhalten oder die Investition in alternative Anlageklassen. Erst wenn die Kunden darauf nicht eingehen, wird der Strafzins von derzeit 0,3 Prozent auf die überschüssige Liquidität fällig.

Commerzbank war erste Bank mit Negativzinsen

Die Commerzbank war dabei das erste Geldinstitut der Euro-Zone, welches Gebühren für die Einlagen von Unternehmen verlangte. Die Gebühreneinführung kratzte mächtig am Image des gesamten Konzerns. Allerdings sah die Bank 2014 aufgrund der Negativzinsen, die sie selbst an die Europäische Zentralbank zahlen musste, keinen anderen Ausweg mehr.

Privatkunden und mittelständische Firmen sollten dagegen von den Negativzinsen verschont bleiben, versprach die Bank einst. Aufgrund der weiter sinkenden Zinsen wird die Commerzbank dieses Versprechen aber wohl auf Dauer nicht mehr einhalten können.

Quelle: Welt

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