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Hamburg sagt Nein zu Olympia

Die Olympia-Abstimmung in Hamburg war gestern das zentrale Thema. Bereits nach Schließung der Wahllokale stand bereits fest – nur die Hälfte der Bürger machte vom Wahlrecht Gebrauch. Und von denen, die doch zur Wahl gegangen waren, sprachen sich laut vorläufigem Endergebnis 51,6 Prozent gegen die Bewerbung Hamburgs um die Olympischen Sommerspiele 2024 aus. Da konnte auch die Abstimmung in Kiel, wo die Segelwettbewerbe stattfinden sollten und sich 65,6 Prozent der Wähler für die Bewerbung aussprachen, nichts mehr ändern.

Stimmung in Hamburg zu Olympia hat sich verändert

Wenige Minuten nach Bekanntwerden des vorläufigen Endergebnisses trat der amtierende Bürgermeister der Hansestadt an die Öffentlichkeit und gestand seine Niederlage ein. Schließlich war es Olaf Scholz, der die Olympiabewerbung Hamburgs zur Chefsache erklärt hatte. Dabei sah es im September 2015 noch ganz anders aus. Damals sprachen sich 63 Prozent der Bürger für die Olympiabewerbung aus. Allerdings war die Zustimmung in den letzten Wochen vor dem eigentlichen Referendum bereits abgesunken.

Bei den Gegnern von Olympia war die Stimmung nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse dagegen blendend. Florian Kasiske von der Initiative NOlympia freute sich, dass die Menschen eingesehen hätten, dass das Geld anderweitig besser angelegt sei. Laut erster Kostenschätzung hätte eine Olympiabewerbung zusätzliche Kosten in Höhe von 11,2 Milliarden Euro mit sich gebracht. Kasiske und seine Mitstreiter wiesen in ihrem „Wahlkampf“ darauf hin, dass die tatsächlichen Kosten für die Olympischen Spiele seit 1960 jedes Mal drei Mal so hoch gewesen wären, wie veranschlagt.

DOSB großer Verlierer des Hamburger Referendums

Während sich Bürgermeister Scholz geknickt zeigt, sind die wahren Verlierer anderswo zu finden, nämlich beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Der kämpft derzeit ohnehin gegen die Übermacht des Fußballs, wobei der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach dem Nein Hamburgs zu Olympia gute Chancen auf die Fußball-EM 2024 hat.

Vor zwei Jahren hatte bereits München gegen die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2022 gestimmt. Damit ist mittelfristig nicht mehr an eine Austragung von Olympia in Deutschland zu denken. Die Olympischen Sommerspiele 2024 können nun wahlweise in Los Angeles, Paris, Rom oder Budapest stattfinden. Das sind die noch verbliebenen Bewerber.

Quelle: Tagesspiegel

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