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Tarifverhandlungen sorgen für Plus im Geldbeutel

Auch durch die jüngsten Tarifabschlüsse dürfen sich Mitarbeiter in tariflich gebundenen Unternehmen über ein Plus im Geldbeutel freuen. Das Statistische Bundesamt teilte am Freitag in Wiesbaden mit, dass die monatlichen Tarifverdienste im zweiten Quartal 2015 durchschnittlich um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen seien. Im Vergleich dazu führte man die Steigerungen bei den Verbraucherpreisen an, die nur bei 0,5 Prozent lagen. Damit dürften Beschäftigte unterm Strich deutlich mehr in der Tasche haben.

Unterschiedliche Lohnentwicklung je nach Branche

Allerdings fiel die Lohnentwicklung je nach Branche teils sehr unterschiedlich aus. So konnten sich die Tarifverdienste im Vergleich zum Vorjahr dort am meisten erhöhen, wo überwiegend nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Gemeinden (TVöD) bezahlt wird. Im Gesundheits- und Sozialwesen gab es nach Statistik-Angaben insgesamt ein Lohnplus von 3,7 Prozent.

Im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen lag das Plus bei 3,4 Prozent, im Verarbeitenden Gewerbe gab es noch 3,3 Prozent mehr Geld. Deutlich niedriger fielen die Lohnsteigerungen dagegen im Handel mit nur einem Prozent und im Grundstücks- und Wohnungswesen aus, wo nur 0,6 Prozent mehr auf dem Lohnzettel standen.

Insgesamt positive Lohnentwicklung in Deutschland

Wie aus den Angaben der Statistiker vom Freitag zu entnehmen war, dürften sich die Arbeitnehmer in Deutschland insgesamt über steigende Realeinkommen freuen. Lohnabschlüsse wurden zwischen den Tarifparteien deutlich über der Inflationsrate vereinbart. Seit April 2015 erhalten etwa die 3,7 Millionen Mitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie 3,4 Prozent mehr Lohn. In der chemischen Industrie sind es 2,8 Prozent und im Steinkohlenbergbau sogar 3,6 Prozent mehr.

Im Gegensatz dazu steigen die Verbraucherpreise kaum, dadurch bleibt mehr Geld übrig und der Konsum kann angekurbelt werden. Die Deutsche Bundesbank hatte in der halbjährlichen Konjunkturprognose nur einen Preisanstieg von 0,5 Prozent für das gesamte Jahr 2015 angegeben. Viele Ökonomen gehen mittlerweile aber davon aus, dass selbst dieses geringe Plus eher unwahrscheinlich sein dürfte. Die Analysten der Commerzbank gehen für dieses Jahr beispielsweise nur von einer Teuerung von 0,4 Prozent aus.

Der positive Trend für Arbeitnehmer setzt sich damit fort. Bereits im vergangenen Jahr durften sich diese über Tarifsteigerungen von rund 3,2 Prozent freuen, wobei Sonderzahlungen mit eingerechnet wurden. Die Verbraucherpreise stiegen 2014 dagegen nur um 0,9 Prozent.

Quelle: Focus

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