
Der Grand Canyon in Arizona gehört zu den Naturwundern der Erde und ist deshalb ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Pro Jahr besuchen ihn bis zu sechs Millionen Touristen, die sich die Besonderheiten der seit 1979 als Weltnaturerbe eingestuften Region anschauen möchten. Doch momentan ist das nicht auf der gesamten Fläche möglich, denn die lokalen Behörden haben
Extrem hohe Temperaturen forcieren Waldbrände im Grand Canyon
Momentan macht es angesichts der dort herrschenden Temperaturen auch ohne die Waldbrände keinen Spaß, Zeit im Grand Canyon zu verbringen. Für das Wochenende warnen die Behörden in der Talsohle zwischen dem North Kaibab Trailheed und dem Bright Angel Trailhead vor Temperaturen um die 115 Grad Fahrenheit (umgerechnet etwa 46 Grad Celsius). Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage waren zusammen mit Gewittern auch die Auslöser der Brände im Grand Canyon. Diese haben dazu geführt, dass in der zweiten Hälfte der Kalenderwoche 28/2025 rund 500 Personen aus dem Grand Canyon evakuiert werden mussten. Zu den von den Evakuierungen Betroffenen gehörten auch die Betreiber und Gäste des „Jacob Lake Inn“. Die Hitze und der Wind sowie eine extrem niedrige Luftfeuchtigkeit sorgten und sorgen für erschwerte Bedingungen bei den Löscharbeiten, sodass sich der Brand binnen kürzester Zeit rasant ausbreiten konnte. Innerhalb eines Tages war eine Fläche von fast 11.000 Hektar betroffen. Inzwischen ist auch ein erstes Todesopfer zu beklagen.
Auch im Gunnison-Nationalpark brennt es
Die aufflammenden Waldbrände haben dazu geführt, dass auch im Black-Canyon-of-the-Gunnison-Nationalpark Evakuierungen in Kraft gesetzt werden mussten. Dort sind ebenfalls Blitzeinschläge für die Feuer verantwortlich. Der kleinere Brandherd am nördlichen Rand des Nationalparks konnte zeitnah unter Kontrolle gebracht werden. Bei der Bekämpfung der Flammen des größeren Brandherds sind noch keine nennenswerten Erfolge zu verzeichnen. Einige Gebäude wurden bereits von den Flammen beschädigt, aber das Besucherzentrum des Black Canyon konnte bisher vor Feuerschäden bewahrt werden. Dennoch bleibt der Zugang zum Black Canyon bis auf weiteres geschlossen.
Brandgefahr durch Klimawandel und Staudämme rasant gestiegen
Der Wasserspender im Grand Canyon ist der Colorado River. Er führt bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert deutlich weniger Wasser als zuvor. Dafür sorgten der Bau und die Inbetriebnahme des Glen Canyon Dam. Seit der Flutung im Jahr 1966 ist der dadurch entstandene Lake Powell der zweitgrößte vom Menschen geschaffene Stausee in den USA. Doch auch der größte Stausee (der Lake Mead) befindet sich im Bereich des Grand Canyons. Hinzu kommt die seit der Jahrtausendwende zu beobachtende Reduzierung der Niederschlagsmengen. Sie ist eine unmittelbare Folge des globalen Klimawandels und hat signifikante Auswirkungen auf die Vegetation im Grand Canyon.
Quelle: Nationalparkverwaltung, NBC, AP
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