
Die „Arbeitgeber mauern“. So lautet das Fazit der Gewerkschaft nach der jüngsten Verhandlungsrunde zur Festlegung der Eckwerte für den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Auch in den Verhandlungen mit der Deutschen Post und der Berliner Verkehrsgesellschaft gibt es keine Fortschritte. Teilweise sind die Differenzen zwischen Forderungen und Angeboten sogar größer geworden und die Fronten haben sich dadurch weiter verhärtet. Deshalb hält
Deutsche Post: Weitere Streiks werden kommen
Bereits Ende Januar 2025 hatte es Warnstreiks der Verdi-Mitglieder bei der Deutschen Post gegeben. Doch sie hatten nicht ausgereicht, um die Arbeitgeberseite zur Abgabe eines akzeptablen Angebots zu bewegen. Deshalb steht dort nun eine vierte Verhandlungsrunde bevor, die jedoch noch nicht terminiert wurde. Davor wird es weitere Warnstreiks bei der Deutschen Post geben. Allerdings steht die Gewerkschaft Verdi aktuell vor einem Problem, denn die Möglichkeit der Stimmenabgabe per Briefwahl für die Wahl des neuen Bundestags am 23. Februar 2025 soll in keiner Weise beeinträchtigt werden. Das heißt, die ersten Warnstreiks bei der Deutschen Post werden frühestens am 24. Februar 2025 beginnen. Damit soll den Forderungen nach 7 Prozent mehr Entgelt und drei Tagen zusätzlichen Urlaub Nachdruck verliehen werden.
Streiks im öffentlichen Dienst stehen unmittelbar bevor
Bereits in den nächsten Tagen sollen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst fortgesetzt werden. Der Grund dafür sind fehlende Einigungen in der zweiten Verhandlungsrunde am 18. Februar 2025. Dabei hatten die Arbeitgeber einige ablehnende Aussagen im Vergleich zu den Aussagen in der ersten Verhandlungsrunde sogar noch verschärft. Betroffen davon sind beispielsweise die Überstundenzuschläge bei Teilzeitarbeit, die bezahlte Pause bei Wechselschichten in Krankenhäusern sowie zusätzliche Urlaubstage. Zudem soll nach dem Willen der Arbeitgeberseite der neue Tarifvertrag für 36 Monate gelten, während Verdi eine Begrenzung der Gültigkeit auf 12 Monate fordert. Verdi möchte 8 Prozent Entgelterhöhung durchsetzen, während einige Beteiligten auf der Arbeitgeberseite eine „Nullrund“ fordern.
Termin für nächsten Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben steht fest
Einheimische, Pendler und Gäste müssen sich bereits am 21. Februar 2025 auf großflächige Streiks bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) einstellen. Hier steht die nächste Verhandlungsrunde am 26. Februar 2025 bevor. Bei den vorherigen Verhandlungen gab es erste Signale für ein Entgegenkommen der Arbeitgeberseite, was jedoch von den Gewerkschaftsvertretern als nicht ausreichend eingestuft wurde. Das Hauptproblem besteht aktuell beim Gültigkeitszeitraum des neuen Tarifvertrags. Dort fordert die Arbeitgeberseite „aus Gründen der Planungssicherheit“ eine Laufzeit von 48 Monaten. Das ist für die Verdi-Verhandlungsführer völlig indiskutabel. Das gilt genauso für die Angebote zur Entgelterhörung, die missverständlich in der Öffentlichkeit angekommen sind. Abhängig von der individuellen Lohngruppe soll es Lohnerhöhungen von 2,5 Prozent oder 4,5 Prozent oder 7 Prozent geben. Das heißt, die höchstmögliche Lohnerhöhung beträgt insgesamt 7 Prozent. Damit wäre nicht einmal ein Ausgleich der Inflationsrate möglich. Hier besteht Nachholbedarf, denn die Differenz zwischen der Inflationsrate seit 2021 und den seither gewährten Lohnerhöhungen betrug 14,5 Prozent. Allein schon deshalb ist diese Angebot der BVG ebenfalls indiskutabel.
Quelle: Verdi
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