
Auch wenn vielerorts in Ostsachsen die Menschen am Sonntagmorgen (15. September 2024) von strahlendem Sonnenschein geweckt wurden, dürfen sie sich nicht in Sicherheit wiegen. Genau wie im Süden von Bayern zeichnen sich erhebliche
Lage in Tschechien wird immer katastrophaler
Am Samstagabend (14. September 2024) waren nach Angaben der zuständigen Energieversorger noch immer rund 60.000 Haushalte ohne Strom. Der Grund dafür ist, dass die umgekippten Strommasten aufgrund der Hochwasserlage größtenteils für Reparaturen nicht zugänglich sind. Im Laufe des Samstags wurden die Evakuierungen in Tschechien ausgeweitet. In Opava wurden die Menschen aus einer großen Plattenbausiedlung geholt und in Notunterkünfte gebracht. Inzwischen ist auch ein größeres Krankenhaus in Tschechien von den Evakuierungen betroffen. Zudem wurden erste Todesopfer gemeldet.
Unzählige Messstationen melden bereits Pegelstände, die über der höchsten Hochwasserwarnstufe liegen. Betroffen ist hauptsächlich die Osthälfte des Landes. Aber auch die Pegel der Labe (die nach der Überquerung der Grenze zu Deutschland zur Elbe wird) sind bedrohlich gestiegen. In Děčín fehlten am späten Vormittag des 15. September 2024 nur wenige Zentimeter zum Übersteigen der Warnstufe „Rot“ und die Tendenz ist weiter steigend. In Schöna (erste Messstation in Deutschland) lag der Elbepegel zeitgleich bei 5,39 Metern. Der Höchststand wird in Schöna für die Nacht vom 17. auf den 18. September 2024 erwartet und kann nach den aktuellen Hochrechnungen sogar die bei 7,50 Metern liegende Alarmstufe 4 überschreiten.
In Österreich entwickelt sich die Lage ähnlich
Die vom Hochwasser betroffenen Kommunen in Österreich versuchen, die Schulen zu Wochenbeginn zu öffnen. Allerdings wird die Schulpflicht wegen der katastrophalen Lage ausgesetzt. Inzwischen mussten knapp 50 Landes- und Bundesstraßen allein in Niederösterreich wegen Überflutungen gesperrt werden. Die gesamte Region wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Vielerorts verkehrt der öffentliche Nahverkehr nicht mehr. So musste beispielsweise in Wien der U-Bahn-Verkehr eingestellt werden. Für den Sonntagnachmittag droht weiteres Unheil. Trotz einer guten Vorbereitung der Kamp-Stauseen ist ein Überlauf nicht mehr abzuwenden. Nach offiziellen Angaben des Betreibers des dortigen Wasserkraftwerks (EVN) reicht die vor dem Eintreffen der Unwetterfront geschaffene Auffangkapazität von 31 Millionen Kubikmeter nicht aus, die dort eintreffenden Wassermassen zurückzuhalten.
Quelle: Landeshochwasserzentralen, EVN, CHMI
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