Der Ölpreis ist massiv abgefallen, auch wenn er sich seit Jahresbeginn wieder erholt. Dennoch will der Energieriese Shell aufgrund des niedrigen Ölpreises seine weltweiten Erkundungen nach weiteren Ölvorkommen einschränken. In einem ersten Schritt hat das Unternehmen auf die Ölerkundungs-Lizenzen für die kanadische Arktis verzichtet. Am Mittwoch übertrug Shell die Lizenzen an die kanadische Umweltorganisation Nature Conservancy, welche die Lizenzen an die Regierung weiter gab. Damit will man die Errichtung eines Meeresschutzgebietes unterstützen, in dem Wale, Walrösser, Eisbären und Seehunde sowie zahlreiche Vögel leben.
Kanadisches Schutzgebiet rund um Lancaster Sound
Die Regierung Kanadas plant schon seit längerem die Errichtung eines insgesamt 44.500 Quadratkilometer umfassenden Schutzgebietes in der polaren Meeresregion rund um Lancaster Sound vor der Nordküste. Da Shell jetzt seine Lizenzen abgegeben hat, könnte das Schutzgebiet sogar um weitere 8.600 Quadratkilometer wachsen.
John Lounds, Vorsitzender von Nature Conservancy, freute sich über die Kooperationsbereitschaft von Shell. Zusammen könne man den Erhalt einer Region unterstützen, die durch eine „außergewöhnliche Schönheit, eine unglaubliche Artenvielfalt und großer ökologischer Bedeutung“ geprägt sei.
Shell kann Image aufpolieren
In der Vergangenheit war der Energieriese Shell mehrfach scharf kritisiert worden, weil er in der Arktis nach Öl suchte. Auch Greenpeace wies immer wieder darauf hin, dass die ohnehin sensible Arktisregion durch die entsprechenden Aktivitäten des Ölkonzerns gefährdet sei. Bereits am Dienstag hatte Shell aber aufgrund des fallenden Ölpreises bekannt gegeben, seine Ölerkundungen weltweit deutlich einzuschränken.
Quelle: AFP
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