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Naturkost im Trend: Bauern fordern Förderung

Zum Auftakt der Naturkostmesse Biofach in Nürnberg haben der Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und einige andere Umweltorganisationen verbesserte Rahmenbedingungen für Bauern gefordert, die gewillt und bereit sind, ihre Betriebe auf Erzeugung besser bezahlter Bio-Produkte umzustellen. Greenpeace kritisierte, dass mit den bisherigen Rahmenbedingungen das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 20 Prozent der Anbauflächen auf Ökolandbau umzustellen, verfehlt werde. Man benötige einen „klaren Wechsel von Billigerzeugung hin zu Qualitätsprodukten“, teilte Greenpeace am Mittwoch mit. Wie dies gelingt, zeige der Ökolandbau eindrucksvoll.

Naturkost-Umsätze 2015 kräftig gestiegen

Den Branchenangaben zufolge konnte 2015 ein Plus beim Umsatz mit Naturkost von elf Prozent auf 8,62 Milliarden Euro verzeichnet werden. Das erste Mal seit 2008 konnte die Branche somit wieder ein zweistelliges Wachstum verzeichnen. Insbesondere Bio-Eier, Mehl, Speiseöl und Milch aus ökologischer Erzeugung seien dabei beim Verbraucher besonders begehrt. Auch die Nachfrage nach Naturkosmetik ist im vergangenen Jahr ähnlich stark angestiegen.

Wie BÖLW-Chef Felix Prinz zu Löwenstein erklärte, konnte man im vergangenen Jahr die ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche zwar um 2,9 Prozent auf jetzt 1,077 Millionen Hektar ausweiten, allerdings reiche das nicht aus, um die starke Nachfrage zu bedienen. Deshalb seien eine gesicherte staatliche Förderung sowie mehr finanzielle Mittel für die Forschung rund um den Ökolandbau erforderlich. Doch erste Bundesländer haben ihre Fördermittel in diesem Bereich bereits gekürzt.

Naturkost-Markt kommt nicht ohne Importe aus

Christian Schmidt, Bundeslandwirtschaftsminister, erklärte zur Biofach, dass es durchaus sein Ziel sei, den Anteil deutscher Bio-Produkte weiter auszubauen, allerdings ist die Nachfrage enorm groß. Daher werde der Markt nicht ohne Importe auskommen.

Auch die Bundesregierung will von höherer Förderung nichts wissen. Mit der jüngsten Anhebung der Umstellungsförderung um 20 Prozent habe man einen ausreichend großen Beitrag geleistet, um das Wachstum der Öko-Landwirtschaft anzukurbeln. Das betonte Ministerialrat Clemens Neuman vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Er ist der Meinung, dass bereits gute Rahmenbedingungen bestehen, die allerdings noch weiter entwickelt werden müssten. Dazu gehöre es auch, eine EU-Verordnung für Bio-Lebensmittel einzuführen, über die derzeit beraten wird. Allerdings dürfe man mit dieser nicht auf die in Deutschland geltenden Kontrollen verzichten.

Quelle: Focus

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