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Modekette Gerry Weber am Ende

Die deutsche Modefirma Gerry Weber hat Insolvenz angemeldet und hofft, sich damit wieder sanieren zu können. Anleger sehen diesen Plan eher mit gemischten Gefühlen, zeitweise verlor die Aktie bis zu 75 Prozent.

Der Damenmode-Hersteller Gerry Weber hat einen Insolvenzantrag gestellt und damit die eigene Aktie zum Einsturz gebracht. Vor der Meldung wurden die Papiere kurzzeitig vom Handel ausgesetzt, nach der Wiederaufnahme rutschten sie zeitweise bis zu 75 Prozent ab. Auch im späten Freitagshandel lag das Minus noch bei 68 Prozent, der Aktienwert betrug nur noch 58 Cent.

Gerry Weber Aktie ist Pennystock

Dabei läuft die Aktie des Modeunternehmens schon länger schlecht. Mit dem jetzigen Absturz ist sie aber endgültig zum Pennystock geworden. Vorausgegangen war dem Einbruch der Antrag auf Insolvenz durch die Muttergesellschaft Gerry Weber International beim Amtsgericht Bielefeld. Das Unternehmen mit 580 Mitarbeitern will eine Insolvenz in Eigenverwaltung durchführen. Damit will man die Firma sanieren, das Gericht stimmte dem Antrag offenbar zu.

Den Geschäftsbetrieb will man eigenen Aussagen zufolge in vollem Umfang weiter führen. Nach dem aktuellen Stand sei auch die Finanzierung bis 2020 gesichert. Die Aktien des Unternehmens sind allerdings schon seit 2015 auf Talfahrt. Damals lagen sie noch bei rund 35 Euro, danach folgten Umsatzrückgänge und Verluste, die letztendlich zum absoluten Einbruch geführt haben. 2016 mussten sogar 103 Filialen aus finanziellen Gründen geschlossen werden.

Insolvenz von Gerry Weber war absehbar

Dass es bei Gerry Weber auf eine Insolvenz hinauslaufen würde, war sogar absehbar. In den letzten Monaten haben sich die schlechten Nachrichten aus dem Unternehmen gehäuft. Mitte Januar hatte Gerry Weber seine Gewinnprognose nach unten korrigiert. Der bisherige Hoffnungsträger, die Tochter Hallhuber, die 2015 übernommen wurde, konnte offenbar die Erwartungen nicht erfüllen.

Das Unternehmen wurde bereits 1973 in Halle (Westfalen) gegründet. Gründer waren Gerhard Weber und Udo Hardieck, die damals allerdings noch die Hatex KG gründeten. Anfangs produzierte und vertrieb das Unternehmen ausschließlich Damenhosen, das Sortiment wurde jedoch zügig im gesamten Damenmodebereich ausgebaut. 1986 führte man den Markennamen Gerry Weber ein und schützte diesen weltweit. Schnell erlangte die Marke durch das Sponsoring von Steffi Graf große Bekanntheit.

Quelle: dpa

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