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Laufen Streamingdienste dem traditionellen Fernsehen den Rang ab?

Romantic movie streaming on TV

Haben die Streamingdienste das Potenzial, dem klassischen Fernsehen die Zuschauer wegzunehmen? Eine aktuelle Studie lieferte Zahlen.

Das in London beheimate Wirtschaftsinstitut Deloitte Limited beschäftigte sich kürzlich mit der Frage, wie sich das Verhältnis aus Streamingdiensten und dem klassischen Fernsehen verschiebt. Die aus einer aktuellen Umfrage gewonnenen Daten konnten das vielfach gezeichnete Bild von Zuschauerverlusten beim Echtzeitfernsehen zu Gunsten der Streamingplattformen nicht bestätigen. Zudem fielen deutliche Unterschiede in Anhängigkeit zum Alter der jeweiligen Zielgruppen auf. Die Zahl der Video-on-Demand-Avos stagnierte zuletzt bei 64 Prozent der Befragten. Allerdings fällt bei der Auswertung weiterführender Angaben auf, dass die durchschnittlich 2,5 Aboverträge pro Haushalt immer intensiver genutzt werden.

Klassisches Fernsehen zeigt sich mit stabilem Interesse

Im Befragungszeitraum August 2024 gaben 81 Prozent der Probanden an, das lineare Fernsehen (Echtzeitfernsehen) intensiv zu nutzen. Damit wurde die These einiger Medienexperten gekippt, die im traditionellen Fernsehen ein „Auslaufmodell“ sehen, das es spätestens in zehn Jahren nicht mehr geben wird. Das heißt die Macher von Unterhaltungsprojekten müssen sich auch in Zukunft darauf einstellen, dass sie beide Arten der Unterhaltungswünsche parallel bedienen müssen. Bei älteren Zielgruppen wird das lineare Fernsehen auch in Zukunft überwiegen. Hier wurde einerseits weniger Bedarf als bei jüngeren Zielgruppen bei der Nachfrage nach Inhalten der Streamingdienste festgestellt. Hinzu kommt, dass ältere Zielgruppen sehr genau auf die Kosten schauen (teilweise in Deutschland durch niedrige Renten auch müssen). Das heißt, sie halten häufig am Echtzeitfernsehen fest, um sich die Preise für Abos von Streamingdiensten zu sparen. Zudem stehen sie vor allem von künstlichen Intelligenzen geschaffenen Inhalten sehr misstrauisch gegenüber, während jüngere Menschen aufgeschlossener sind. Sie konsumieren besonders häufig von künstlichen Intelligenzen geschaffene Newsinhalte.

Umfrage legte interessenbezogene Unterschiede offen

Insgesamt ist die Nachfrage sowohl beim Echtzeitfernsehen als auch bei den Streamingdiensten für sportliche Inhalte sehr hoch. Rund 60 Prozent der von Deloitte Befragten gaben an, für den Zugang zu Sportinhalten auch kostenpflichtige Zusatzabos abzuschließen. Allerdings liegt die Kostengrenze mehrheitlich bei einer Gesamtsumme von 30 Euro pro Monat. Lediglich 15 Prozent der Probanden würden dafür auch einen höheren Betrag investieren. Besonders gefragt sind Abos rund um die Übertragungen der Formel 1-Rennen und der Fußball-Bundesliga sowie der Champions League. Die Deloitte-Experten kommen bei der Auswertung zu dem Schluss, dass die Kostenbegrenzung auf Seiten der Konsumenten zu Problemen bei den Anbietern solcher Sport-Abos führt. Sie müssen einen Spagat zwischen den hohen Kosten für die Übertragungsrechte und dem Preisbewusstsein ihrer Kunden hinbekommen. Das gestaltet sich zunehmend schwieriger.

Quelle: Deloitte Limited

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