
Am 18. Oktober 2024 sah sich Premierminister Manual Marrero gezwungen, einen Energienotstand auszurufen. Der Grund dafür ist ein flächendeckender
Was hat den nahezu landesweiten Stromausfall in Kuba verursacht?
Der Auslöser war die Notwendigkeit, das Kraftwerk Antonio Guiteras vom Netz nehmen zu müssen. Für den Weiterbetrieb stand nach den Angaben des Regierungschefs nicht mehr genügend Treibstoff zur Verfügung. Edrey Rocha (Chef des Ölunternehmens Cupet) gab an, dass sich mehrere Schiffe mit Öllieferungen wetterbedingt verspätet hatten. Ein Schiff sollte am 9 Oktober 2024 ankommen, traf jedoch erst mit 5 Tagen Verspätung in Matanzas ein. Ein weiterer Öltanker, dessen Ankunft planmäßig am 17. Oktober 2024 erfolgen sollte, verspätete sich ebenfalls. Die Konsequenz war, dass nicht nur das Kraftwerk Antonio Guiteras heruntergefahren wurde, sondern mit dem Kraftwerk Felton ein weiterer Stromlieferant wegen des fehlenden Brennstoffnachschubs offline ging.
Danach brach die Stromversorgung komplett zusammen und riss das öffentliche Leben mit sich. Kulturelle Veranstaltungen, die Öffnung von Bars und Diskotheken sowie andere Veranstaltungen mit größerem Stromverbrauch wurden verboten. Auch die Bildungseinrichtungen mussten den Betrieb vorerst einstellen. Die kubanische Regierung und die Energieversorger arbeiten mit Hochdruck daran, die Stromversorgung so schnell wie möglich wiederherzustellen. Aktuell besteht die Hoffnung, dass zumindest die Bildungseinrichtungen am Montag (21. Oktober 2024) wieder öffnen können.
Wie will Kuba die anhaltende Energiekrise auflösen?
Der ständig steigende Stromverbrauch hat zusammen mit dem zu geringen Brennstoffnachschub dazu geführt, dass in Kuba aktuell eine Leistung von rund 1.800 Megawatt fehlt. Als eine der ersten Maßnahmen soll nun eine Regulierung der Nachfrage über den Strompreis kommen. Gewerbebetriebe sollen nicht mehr von den subventionierten Preisen für Wohnanlagen profitieren können. Zudem werden strenge Kontrollen eingeführt, welche die Einstellungen der Klimaanlagen betreffen. Sie sollen Räume nur noch bis maximal 24 Grad Celsius (75 Grad Fahrenheit) herunterkühlen dürfen. Zudem will die kubanische Regierung verstärkt in Solarkraftwerke investieren. Schon bis zum Sommer 2025 soll damit die verfügbare Strommenge um eine Nennleistung von reichlich 600 Megawatt (verteilt auf 30 Solarparks) erhöht werden.
Quelle: Havanna Times
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