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In welchen Regionen wird in Deutschland am häufigsten gestreikt?

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Streiks sind ein mächtiges Instrument der Gewerkschaften. In welchem Umfang verursachen sie einen Ausfall von Arbeitstagen?

Am 16. und 17. Mai 2025 wird das DHL-Drehkreuz Leipzig bestreikt. Für die Kundinnen und Kunden bedeutet das die verzögerte Zustellung von Päckchen und Paketen, die aus dem Ausland kommen oder ins Ausland verschickt werden. Es ist nur ein Beispiel aus einer ganzen Reihe von Streiks in Deutschland im späten Frühjahr 2025. Glücklicherweise geht nicht jede Tarifverhandlung mit Streiks einher, sondern viele Abschlüsse sind auch ohne solche Druckausübung erfolgreich möglich. Das belegt ein Blick in die beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) geführte Streikchronik.

Streiks verursachen immens hohen Arbeitszeitausfall

Das beweisen die offiziellen Statistiken der Streiks in Deutschland, die von der Bundesagentur für Arbeit geführt werden. Danach ist zuletzt vor allem die Anzahl der pro Jahr bestreikten Betriebe drastisch gestiegen. Den höchsten Wert der letzten drei Jahrzehnte lieferte das Jahr 2023 mit bundesweit 5.217 bestreikten Betrieben. Für das Jahr 2024 gibt die Arbeitsagentur immerhin noch 3.036 bestreikte Unternehmen an. Der niedrigste Wert stammt mit 46 bestreikten Firmen aus dem Jahr 1998. Die Zahl der Arbeitnehmer, die im Laufe eines Jahres an einem Streik beteiligt waren, schwankt im Betrachtungszeitraum ebenfalls sehr stark. Der niedrigste Wert der letzten drei Jahrzehnte stammt ebenfalls von 1998 und lag bei knapp 4.300 teilnehmenden Arbeitnehmern. Den Höchstwert lieferte mit rund 428.300 streikenden Angestellten das Jahr 2002. Das Jahr 2024 landet beim aktuellen Ranking mit rund 417.700 Streikbeteiligten auf dem zweiten Rang.

Wie verteilen sich die Streikquoten auf die Bundesländer?

Glück für die Gewerkschaften ist die Tatsache, dass nur wenige bestreikte Unternehmen als Gegenmaßnahme zu Aussperrungen greifen. Sie entfielen im Jahr 2024 auf insgesamt 22 Betriebe, die durchweg in Rheinland-Pfalz angesiedelt sind. In anderen Bundesländern gab es dagegen keine Aussperrungen. Bei der Höchstzahl der von Streiks betroffenen Unternehmen rangierte im vergangenen Jahr Nordrhein-Westfalen mit 540 bestreikten Firmen auf dem Spitzenplatz vor Bayern mit 514 von Streiks getroffenen Firmen. Den niedrigsten Wert mit 47 Unternehmen lieferte Bremen. Der höchste Wert in den fünf östlichen Bundesländern kam mit 208 bestreikten Firmen aus Sachsen. Insgesamt verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit 2024 bundesweit rund 472.500 streikbedingt ausgefallene Arbeitstage. Dabei stammte der Spitzenwert mit knapp 66.900 Tagen aus Bayern, während Thüringen mit rund 4.600 durch Streiks ausgefallene Arbeitstage das Schlusslicht darstellte.

Quelle: DGB, Bundesagentur für Arbeit

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