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Gewässerqualität in Europa: Wie ist der aktuelle Stand?

Drinking water and natural water in the hands.

Der neueste Bericht der Europäischen Umweltagentur zur Gewässerqualität in Europa liegt vor. Er legt jede Menge Handlungsbedarf offen.

Die Europäische Umweltagentur (kurz EUA oder EEA abgeleitet vom englischen Begriff European Environment Agency) legt regelmäßig Berichte zur Wasserqualität in Europa vor. Der neueste Bericht ist soeben erschienen und ein Anlass zur Sorge. Die Trends bei den rund 120.000 untersuchten Oberflächengewässern und 3,8 Millionen Quadratkilometern Grundwasserfläche sehen leider nicht gut aus. Der Anteil der Wasserressourcen, die sich in einem schlechten oder sogar sehr schlechten Zustand befinden, ist einer angestiegen. In dem Bericht wurden rund 85 Prozent aller Oberflächengewässer sowie 87 Prozent der Grundwasserflächen in den Staaten der EU-27-Gruppe erfasst.

Wie sieht es mit der erfassten Qualität der Gewässer in der EU aus?

Gerade einmal rund 37 Prozent der für den Wasserzustandsbericht untersuchten Oberflächengewässer weisen einen guten Zustand auf. Der Anteil der in sehr gutem Zustand befindlichen Gewässer liegt lediglich bei 29 Prozent. Die Qualität der Grundwasservorräte ist deutlich besser, denn hier wurden 77 Prozent der beprobten Vorkommen mit Blick auf die Belastung mit chemischen Schadstoffen für gut befunden. Die beste Nachricht ist, dass auf rund 91 Prozent der untersuchten Areale Grundwassermengen gefunden wurden, welche eine solide Wasserversorgung für den Menschen garantieren. Allerdings kommen die Autoren des Wasserzustandsberichts 2024 dennoch zu dem Schluss, dass die bisher durchgeführten Maßnahmen zur Hebung der Wasserqualität „keine generelle Verbesserung“ gebracht haben. Das heißt, dass nach dem gegenwärtigen Stand die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie für 2027 gesteckten Ziele unerreichbar sind.

Welche Probleme benennt der Wasserzustandsbericht 2024 für Europa?

Die Landwirtschaft ist eines der Hauptprobleme. Dort spielen vor allem die Gepflogenheiten beim Düngen der Anbauflächen eine wichtige Rolle. Zudem gelangen viele Schadstoffe durch die Folgen von Unwetterereignissen (Überflutungen) in die Gewässer. Deshalb ist eine der empfohlenen Maßnahmen der Rückbau von Wohn- und Industrieansiedelungen in den natürlichen Überflutungsgebieten von Flüssen. In Küstengebieten ist der zunehmende Salzwassereintrag (beispielsweise durch Sturmfluten im Zusammenhang mit dem durch den Klimawandel allgemein steigenden Wasserspiegel) ein Problem. Notwendig zur Verbesserung der Wasserqualität sind außerdem die Erhaltung von Feuchtgebieten sowie die Renaturierung von Mooren, die der Natur durch eine Trockenlegung durch den Menschen fehlen. Ein Teil der Gewässer leidet durch punktuelle Einleitungen von Schadstoffen sowie Stoffen, die eine überschießende Algenblüte begünstigen. Hier sind Wissenschaftler und Technologen für die Entwicklung besserer Filtersysteme gefragt.

Quelle: European Environment Agency

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