
Die aktive
Hering, Dorsch, Scholle und Sprotte: Was bleibt erlaubt?
Beim Hering bleibt in der westlichen Ostsee grundsätzlich nur der Beifang erlaubt, wobei es Ausnahmen für Angler und die kleine Küstenfischerei gibt. Bei der Küstenfischerei gelten Beschränkungen auf passive Fangarten. Das heißt, es dürfen in der gewerblichen Fischerei nur Reusen und feststehende Netze zu Einsatz kommen. Als Gesamtfangmenge für die gesamte Europäische Union wurden 788 Tonnen für das Jahr 2025 festgelegt. Davon entfallen 435 Tonnen auf Deutschland. Ausnahmslos auf Beifang beschränkt bleiben die Möglichkeiten für den Dorsch. In der östlichen Ostsee dürfen in den Netzen deutscher Fischer lediglich 39 Tonnen (minus 27,7 Prozent) und in der westlichen Ostsee 57 Tonnen (minus 21,8 Prozent) landen. Bei der Scholle und bei der Sprotte bleibt der aktive Fang erlaubt. Deutsche Fischer dürfen insgesamt in der Ostsee (genau wie im laufenden Jahr) 900 Tonnen fangen. Bei der Sprotte wurde die deutsche Fangquote für das kommende Jahr um 30,6 Prozent auf nunmehr 8.718 Tonnen reduziert.
Greenpeace gehen die Reduzierungen der Fangquoten in der Ostsee nicht weit genug
Die Umweltschutzorganisation Greenpaece bezeichnet in ihrem Statement die Fischfangquoten für die Ostsee als „häufig nicht ausreichend“ für eine nachhaltige Sicherung der Bestände. Sie führen das auf den Druck der Fischereiwirtschaft auf die Politik zurück. Zudem geben die Umweltschützer an, dass die Bestände bei einigen Fischarten in der Ostsee bereits seit einem längeren Zeitraum von den für die Fischfangquoten Verantwortlichen überschätzt wurden. Das Ausmaß der Überschätzung soll danach bei etwa 30 Prozent liegen. Das könnte vor allem beim Dorsch längerfristig zu einer Gefährdung des Überlebens der Art führen. Sie verweisen zudem auf die bestehenden Abhängigkeiten, die beim Verlust einzelner Arten zu gravierenden Folgen für das komplette Ökosystem Ostsee führen können. Sie kritisieren sehr hart die für 2025 festgelegten Fangmengen für die zentrale Ostsee, die nach ihrer Meinung vor allem den Hering akut bedrohen.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Greenpeace
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