Ferdinand Adolf Heinrich August von Zeppelins Werk ist aus der Entwicklung der Luftfahrt nicht wegzudenken. Er gilt als der Begründer der Technik der Starrluftschiffe. Den ersten Prototyp stellte der geborene Konstanzer im Jahr 1900 unter der Bezeichnung LZ 1 vor. In den folgenden zwei Jahrzehnten entwickelte sich die Technik der Starrluftschiffe derart rasant weiter, dass sie auch für Fernflüge zwischen Europa und den USA sowie Brasilien eingesetzt wurden. Die bekanntesten Vertreter dieser Generation sind die Luftschiffe „Graf Zeppelin“ (LZ 127) und „Hindenburg“ (LZ 129). Mit der „Hindenburg“ und der „Graf Zeppelin II“ wurden weltweite Rekord aufgestellt, denn sie gelten bis heute als die größten jemals realisierten und in Betrieb genommenen Luftschiffe.
Interessante Eckdaten zu den Luftschiffen der Baureihe „Graf Zeppelin“
Das Starrluftschiff „Graf Zeppelin II“ ging im Jahr 1938 in Betrieb. Es wies eine Gesamtlänge von 245 Metern auf und brachte es auf einen Durchmesser von 41,2 Metern. Das Luftschiff konnte wahlweise mit Wasserstoff und Helium als Traggas betrieben werden. Die Zugpropeller konnten das Luftschiff „Graf Zeppelin II“ bis auf eine maximale Geschwindigkeit von 135 Kilometern pro Stunde beschleunigen. Bei voller Treibstoffbestückung war das Luftschiff in der Lage, bei günstigen Wetterbedingungen ohne Zwischenstopp eine Distanz von bis zu 12.000 Kilometern zu überwinden. Als Antrieb für die Zugpropeller wurden vier Dieselmotoren aus dem Hause Daimler-Benz mit jeweils 16 Zylindern und einer Dauerleistung von je 799 PS verbaut. Sie brachten es auf bis zu 1.400 Umdrehungen pro Minute, die im Verhältnis 2 zu 1 auf die Zugpropeller übertragen wurden.
Welche Fahrten fanden mit dem Luftschiff „Graf Zeppelin II“ statt?
In der Zeit vom 14. September 1938 bis zum 31. Oktober 1938 fanden insgesamt sieben Testfahrten statt, bei denen auch geklärt werden sollte, wie es zu dem Unglück der „Hindenburg“ gekommen war. Nachbauten einiger Teile der „Hindenburg“ können heute im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen am Bodensee besichtigt werden. Für großes Medienaufsehen sorgte die achte Fahrt des Luftschiffs, die als „Sudetenlandfahrt“ in die Geschichte einging. Die mit einer zurückgelegten Strecke von 4.203 Kilometern längste Fahrt war die „Spionagefahrt“ Anfang August 1939. Dabei sollte das Radarsystem „Chain Home“ der Engländer ausspioniert werden. Am 20. August 1939 fand die letzte Fahrt des Luftschiffs „Graf Zeppelin II“ statt. Sie begann und endete in Frankfurt am Main.
Ferdinand Graf von Zeppelin lieferte wichtige Vorlagen
Dass einige Riesen unter den Starrluftschiffen nach Graf von Zeppelin benannt wurden, hat einen guten Grund. Er lieferte bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts die Vorlagen zu den Aluminiumgerippen mit der fest verbundenen Gondel. Das Patent für diese Bauweise beantragte er im Jahr 1898. Durch das Unglück des Luftschiffs LZ 4 in der Region Stuttgart erregte Graf von Zeppelin Aufsehen, was auch eine Spendenaktion nach sich zog, die unter dem Namen „Zeppelinspende des deutschen Volkes“ in die Geschichte einging. Sie ermöglichte im Jahr 1908 die Gründung der Luftschiffbau Zeppelin GmbH.
Quelle: luftschiffbau-zeppelin.de, friedrichshafen.de

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