US-Importzölle: Auswirkungen auf die deutsche Stahlindustrie

Es wurden heftige Konsequenzen der US-Zollpolitik auf die deutsche Wirtschaft befürchtet. Wie sind sie bisher tatsächlich ausgefallen?

Die Exportstatistik der deutschen Stahlindustrie präsentierte sich im bisherigen Verlauf des Jahres 2025 mit einem Minus. Doch die vom Statistischen Bundesamt dazu vorgelegten Zahlen belegen, dass die Auswirkungen der durch die Zollpolitik von Donald Trump erhobenen Zusatzzölle geringer ausgefallen sind, als bei der Ankündigung befürchtet worden war.

Wie hat sich die Exportstatistik der Stahlindustrie genau entwickelt?

Seit März 2025 erheben die USA Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent des Warenwerts der importierten Stahlwaren und Metallprodukte. Im Juni 2025 wurde der Zollsatz sogar auf 50 Prozent angehoben. Wirtschaftsexperten hatten deshalb einen massiven Einbruch der Exporte der deutschen Stahlindustrie in die USA befürchtet. Doch es gibt eine gute Nachricht, denn von Januar bis August 2025 sind die Exporte in die USA im Vergleich zu den ersten acht Monaten des vergangenen Jahres lediglich um 2,3 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig sank das Exportvolumen der deutschen Stahlindustrie bei der Berücksichtigung aller Zielländer um 4,8 Prozent und lag für Januar bis August 2025 bei einem Gesamtwert von 39,9 Milliarden Euro.

Welche Rolle spielen die USA für die deutsche Stahlindustrie?

Die USA zählen nicht zu den Top 3 der Zielländer für Exporte der Stahlindustrie in Deutschland. Bei der Analyse des Zeitraums vom Jahresbeginn bis Ende August 2025 landet Polen mit einem Anteil von 8,3 Prozent an allen Exporten auf dem ersten Rang. Frankreich belegt mit 8,1 Prozent den zweiten Rang vor den Niederlanden mit einem Anteil von 7,6 Prozent. Die USA als Zielland für Exporte der Stahl- und Metallindustrie finden sich mit 6,2 Prozent auf dem sechsten Rang.
In einem Bereich der deutschen Exporte von Metallen und Metallwaren zeigte sich ein gegenläufiger Trend. Von Januar bis August 2025 lag der Anteil von exportiertem Aluminium und dorthin gelieferten Aluminiumprodukten um 5,1 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allerdings schlug zeitgleich bei Exporten solcher Produkte in die USA ein Minus von 7,4 Prozent zu Buche. Die USA gehören auch in diesem Segment nicht zu den Top 3 der Abnehmerstaaten, sondern landen im Ranking derzeit auf dem zehnten Rang.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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