
Wie lassen sich die
Zeiträume mit hohen Waldbrandwarnstufen deutlich ausgeweitet
Welche verheerenden Auswirkungen das Zusammentreffen von Hitzeperioden mit Dürreperioden haben kann, zeigte sich 2025 beispielsweise in Thüringen und Sachsen. So fiel in Sachsen beim Brand in der Gohrischheide ein Naturschutzgebiet fast vollständig den Flammen zum Opfer. Aber auch die von der Bundesregierung in der Antwort auf die Kleine Anfrage vorgelegten Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) können nicht anders als ein deutliches Alarmsignal gewertet werden. Während in Deutschland in der Zeit von 1961 bis 1990 durchschnittlich 7,4 Tage pro Jahr mit regional gültigen Waldbrandwarnstufen 4 und 5 verzeichnet wurden, waren es im Zeitraum von 2015 bis 2024 bereits 19,1 Tage pro Jahr. Der Spitzenwert mit zuletzt 48,1 Tage pro Jahr kommt dabei aus Brandenburg, wo es in der Vergleichsperiode der Vergangenheit im Schnitt 27,2 Tage waren. Den niedrigsten Wert von 3,1 Tagen meldete Schleswig-Holstein, was sich durch die klimatischen Besonderheiten der Lage zwischen Nordsee und Ostsee begründen lässt.
Landwirtschaft muss immer mehr Flächen bewässern
Längere Trockenphasen und niedrige Grundwasserstände werden immer stärker zu einer Belastung und einem Kostenfaktor für die Landwirtschaft. Bundesweit ist der Anteil der künstlich bewässerten Flächen an den insgesamt landwirtschaftlich genutzten Flächen von 2,2 Prozent im Jahr 2009 auf 3,3 Prozent im Jahr 2022 angestiegen. Auch hier zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Spitzenreiter bei den bewässerten Flächen sind Niedersachsen mit einem Anteil von 11,7 Prozent und Hamburg mit 11,4 Prozent. Natürlich wirkt sich auf den Bewässerungsbedarf ergänzend die Art der jeweiligen Kulturen aus. Auf rund 141.900 Hektar wird in Deutschland Getreide (Mais nicht mitgerechnet) angebaut. Mit 25,61 Prozent muss mehr als ein Viertel dieser Anbaufläche künstlich bewässert werden, um rentable Erträge zu erzielen. Auch beim Anbau von Kartoffeln ist der Anteil der bewässerten Flächen mit 21,19 Prozent sehr hoch. Raps, Rübsen und Hülsenfrüchte kommen dagegen mit längeren Dürreperioden recht gut klar, sodass in diesen Fällen lediglich weniger als 2 Prozent der Anbauflächen eine künstliche Bewässerung benötigen.
Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 21/1727
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