
Ab Mitte Juni 2024 hatte die Europäische Zentralbank (EZB) damit begonnen, die Leitzinsen schrittweise zu senken. In der Folge sanken auch die Zinsen, die von den Banken für die Vergabe von Baukrediten erhoben wurden. Für die Bauwirtschaft und den Wohnungsmarkt sollten davon positive Impulse ausgehen, auch wenn die Wirtschaft insgesamt derzeit unter erheblichen Problemen leidet. Die
Die Talsohle bei den Baugenehmigungen ist durchschritten
In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Tiefpunkt des letzten Jahrzehnts im Juli 2024 mit (kalender- und sasionbereinigt) 15.400 Baugenehmigungen für Wohnraum in Wohngebäuden und bisher nicht zu Wohnzwecken genutzten Gebäuden erreicht. Nach einer kurzen Erholung im August 2024 kam es zu einem erneuten Abschwung im September 2024. Damals wurden saison- und kalenderbereinigt bundesweit 15.600 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Seither zeigt sich eine steigende Tendenz. Im Dezember 2024 und im Januar 2025 schlugen (kalender- und saisonbereinigt) jeweils 20.100 Baugenehmigungen für neue Wohnungen zu Buche. Allerdings ist die Verteilung sehr unterschiedlich. Die Zahl der Genehmigungen für Wohnraum in Zweifamilien sank zu Jahresbeginn 2025 im Vergleich zum Vorjahresbeginn um 10,1 Prozent, während zeitgleich bei Einfamilienhäusern ein Plus von 21,7 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern von 5,8 Prozent erreicht wurde.
Gute Impulse für die Bauwirtschaft durch die Grundgesetzänderung
Auch in anderer Hinsicht sieht sich die Bauwirtschaft in Deutschland positiven Entwicklungen gegenüber. Durch die am 18. März 2025 vom Deutschen Bundestag beschlossenen Änderungen des Grundgesetzes hat die künftige Regierung einen deutlich erweiterten Finanzspielraum. Das gilt sowohl für die Ausgaben des Bundes als auch der Länder. Ein Großteil der damit zu finanzierenden Investitionen wird in den Klimaschutz und die Verteidigungsbereitschaft gehen, doch es bleiben immense Geldmengen, die in den nächsten Jahren in die Sanierung der Infrastrukturen fließen werden. Davon werden vor allem die Bereiche Brückenbau, Straßenbau und Gleisbau profitieren.
Quelle: Deutscher Bundestag, Bundesamt für Statistik, EZB
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